Ein Fest für dich – nicht fürs schlechte Gewissen
Wir befinden uns in der Weihnachtszeit. Zeit zu schlemmen! Aber darfst du als Krebspatient:in an Weihnachten essen, wieviel und worauf du Lust hast? Wir haben für dich recherchiert.
Du bist hier richtig, wenn…
- …du dich fragst, worauf du bei deiner Ernährung mit Krebs achten solltest.
- …du verunsichert bist, weil Familie, Freund:innen oder das Internet dir widersprüchliche Ernährungstipps geben.
- …du während deiner Therapie Beschwerden hast (z. B. Übelkeit, Geschmacksveränderungen, Schluckprobleme) und wissen möchtest, wie du die Feiertage trotzdem genießen kannst.
Es ist wieder soweit. Weihnachten ist eine Zeit, in der alles nach Zimt duftet, sich Schokolade wie von selbst ins Haus teleportiert und Kekse plötzlich als vollwertiges Frühstück durchgehen. Es sind ja schließlich Fest- und Feiertage – da kann man sich schon mal was gönnen. Oder? Darf man mit einer Krebserkrankung essen, worauf man Lust hat?
Für Krebspatient:innen können die Feiertage schon mal etwas anstrengend werden. Vor allem, wenn jede dritte Person im Familien- und Freundeskreis plötzlich zum oder zur Ernährungsexpert:in wird und dir gut gemeint zuflüstert: „Also ich würde das nicht essen!“
Schon mal gehört? Ja. Nervt. Welche Gegenargumente du dann bringen kannst – weil du dich mit deiner Krebserkrankung und deinen Essenseinschränkungen natürlich am besten auskennst –, erfährst du weiter unten.
Jetzt mal Butter bei die Plätzchen
Ja, auch mit einer Krebserkrankung ist eine ausgewogene Ernährung grundsätzlich sinnvoll. Aber: Wenn du in der Weihnachtszeit nicht auf würzige Zimtsterne, Omas Vanillekipferl oder Papas berühmt berüchtigten Braten verzichten willst – dann musst du das häufig nicht.
Weihnachten ist schließlich ein Fest, und das sollte man mit wohltuendem Essen auch feiern dürfen. Denn es kann auch Einschränkungen geben:
1. Krebsart – nicht jede macht’s dem Magen leicht
Einige Krebsarten schreiben dem Bauch quasi ihre eigenen Weihnachtsregeln vor:
- Bei Magenkrebs braucht es manchmal eine komplette Ernährungsumstellung. Sprich diese am besten mit deinem Ärzt:innenteam ab.
- Bauchspeicheldrüsenkrebs kann dafür sorgen, dass die Verdauung Rumba und Samba gleichzeitig tanzt – nur ohne Rhythmus. Verdauungsprobleme sind die Folge.
- Kopf-Hals-Tumoren können das Kauen oder Schlucken erschweren – da wird der Schokolebkuchen schnell zur Challenge.
2. Therapie-Nebenwirkungen – wenn die Behandlung schuld ist
Mit einer Chemo- oder Strahlentherapie wird Essen und Trinken zu einer Herausforderung:
- Du hast eine Entzündung oder Trockenheit nach einer Bestrahlung im Mund- oder Rachenbereich? Isst du dann die trockenen, krümeligen Plätzchen von Tante Tina, ist „Aua de luxe“ vorprogrammiert.
- Übelkeit und/oder Erbrechen können Folgen einer Chemotherapie sein. Dann hilft oft eher Suppe als Schweinebraten.
Gute Nachrichten unterm Baum:
Laut Krebsinformationsdienst können ”Krebspatientinnen und Krebspatienten normalerweise essen, worauf sie Lust haben, wenn sie es gut vertragen. Das kann aber von Patientin zu Patient sehr unterschiedlich sein.“ Denn während der Therapie verwandelt man sich gerne mal zum Grinch und der eigene Körper hat plötzlich ganz eigene Vorstellungen. Was die eine Person super verträgt, kann bei der anderen ein übles Schlachtfeld auf der Toilette anrichten.
3. Geschwächtes Immunsystem: Hygiene > Weihnachten
Bei manchen Betroffenen (z. B. mit Leukämie oder Lymphomen) ist das Immunsystem während der Therapie so beschäftigt wie das Christkind am 24. Dezember.
Da heißt es dann: Lebensmittel besonders sauber lagern, zubereiten und essen. Weniger von der „Fünf-Sekunden-Regel“, mehr von „Ich spüle das lieber nochmal ab“.
4. Medikamente – wenn Grapefruit zur Spielverderberin wird
Einige Krebsmedikamente vertragen sich so gar nicht mit bestimmten Lebensmitteln. In der Weihnachtszeit sind Zitrusfrüchte wie Orangen, Grapefruits, Pomelos und Co besonders beliebt. Blöd nur, dass manche Medikamente da ganz laut aufschreien. Die Wirkung des Medikaments kann beeinträchtigt werden. Also lieber die Finger von den runden Früchtchen lassen.
Auf der nächsten Seite verraten wir dir noch wertvolle Tipps, worauf du bei deiner krebsfreundlichen Feiertagsernährung achten solltest.
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