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Ernährung bei Krebs zur Weihnachtszeit
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Ein Fest für dich – nicht fürs schlechte Gewissen

Wir befinden uns in der Weihnachtszeit. Zeit zu schlemmen! Aber darfst du als Krebspatient:in an Weihnachten essen, wieviel und worauf du Lust hast? Wir haben für dich recherchiert.

Seite 2/2:  Weiter unten findest du wichtige Tipps, um dich über die Feiertage (für dich) richtig zu ernähren.   

So, Essenseinschränkungen und Therapiefolgen beiseite. Wie du die Feiertage stressfrei überstehst, verraten wir dir hier: 

1. Hör zu, was dein Körper will 

Wenn dein Körper wieder mal den Grinch raushängen lässt – sei nicht gemein zu ihm. Hör ihm zu und gib ihm das, was er braucht. Kein Appetit, Übelkeit, Metallgeschmack im Mund? Hier gilt die goldene Regel: Iss, was du verträgst. Nicht das, was „man“ angeblich essen sollte.  

Wenn das Raclette nach Diesel schmeckt, aber du plötzlich Lust auf Vanillepudding hast – gönn dir. Deine Geschmacksnerven sind nämlich gerade auf Urlaub 

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Was sagt dein Bauchgefühl? Lust auf leckeren Gänsebraten oder lieber nur Gänse kuscheln? (Foto: Pexels/ Mehmet Levent)

2. Der Keks: Feind oder Freund?  

Mal ehrlich: Niemand überlebt die Adventszeit ohne Kekse. Wenn sie dir guttun – emotional, energetisch oder weil sie von Oma kommen und du sie einfach nicht enttäuschen willst – dann iss sie. Wenn es deine Krebsart und -therapie erlaubt. Und wenn du gerade auf industriellen Zucker verzichtest, dann schau mal in unser zuckerfreies Kürbiskernkipferl-Rezept 

3. Festessen – aber in deiner Version 

  • Wir lieben kleinere Portionen. Das kann deinen Magen schonen und du kannst dich vielleicht trotzdem durch das Weihnachtsmenü probieren.   
  • Eiweiß nicht vergessen. Vielleicht nichts Neues, ist aber wichtig für Muskeln und Immunsystem. Hähnchen, Tofu, Lachs – alles geht.   
  • Weich statt wuchtig. Suppen, Pürees und weiche Kost können Wunder wirken, wenn dein Magen zurzeit etwas empfindlich ist.  
  • Hydration hilft. Glühwein zählt leider nicht. Aber Kräutertee ist quasi heißes Weihnachtswasser.  

 4. Wenn Angehörige Stress machen 

„Du musst mehr essen!“, „Du darfst das nicht!“, „Ich habe da einen Artikel gelesen…“ Stopp. Atme. Schneeflocke ein, Stress aus.   

Sag dann einfach folgendes – freundlich, aber bestimmt:
„Ich weiß, ihr meint es gut. Aber ich höre auf meinen Körper und mein medizinisches Team. Eure Liebe zeigt ihr mir am besten, wenn ihr einfach mit mir zusammen esst – egal, was auf meinem Teller liegt.“  

5. Weihnachten ist mehr 

Das Wichtigste zum Schluss: An Weihnachten geht es um viel mehr als nur ums Essen. Weihnachten ist Gerüche, Musik, Licht, Gesellschaft (auch digital), kleine Rituale, Tradition, Gemeinschaft, sich selbst etwas Gutes tun 

Wenn du an einem Tag kaum essen kannst – dann liegt darin kein persönliches Versagen.
Wenn du an einem anderen Tag drei Stücke Stollen verdrückst – dann ist das auch kein Vergehen.  

Weihnachtszauber an, Panik aus  

Lass uns mal kurz die Weihnachtsglocken ein- und die Panik ausschalten. Ernährung bei Krebs ist wichtig, ja. Aber Weihnachten ist genauso wichtig. Und über die Feiertage darf es vor allem eines geben: Frieden – auch auf dem Teller.  

Iss, was du kannst. Lass weg, was du nicht verträgst. Und gönn dir Genuss, Wärme und Ruhe. Egal ob Suppe, Gans oder Kartoffelpüree mit Ketchup – du weißt schon, was dir guttut. Und wenn du unsicher bist, frag deine Ärztin, deinen Arzt oder dein Behandlungsteam.  

In diesem Sinne: Frohe, funkelnde und druckfreie Weihnachten. Und wenn’s Essen mal nicht klappt, gibt es immer noch den Zauber des Weihnachtsbaums.  

Quellen und weitere Links:  

Titelbild: Pexels/Taryn Elliott

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