Akute lymphatische Leukämie (ALL)
Die akute lymphatische Leukämie (ALL) – medizinisch auch als akute lymphoblastische Leukämie bezeichnet – ist eine bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems.
Wie entsteht ALL?
Die Erneuerung und Vermehrung von Blutzellen erfolgt normalerweise in einem harmonischen Gleichgewicht. Bei der ALL ist dieser Prozess außer Kontrolle geraten. Hierbei entarten Zellen, die normalerweise zu Lymphozyten (Vorläuferzellen der weißen Blutkörperchen) heranwachsen. Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) reifen nun nicht mehr zu funktionstüchtigen Zellen heran, sondern vermehren sich rasch und unkontrolliert. Dadurch verdrängen sie zunehmend die normale Blutbildung.
Welche Symptome zeigen sich bei ALL?
Müdigkeit, Blässe, Appetitlosigkeit durch Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie), erhöhte Anfälligkeit für Infektionen sowie eine erhöhte Blutungsneigung können Anzeichen einer akuten Leukämie sein.
Wie häufig tritt ALL auf?
Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist die häufigste Form der Leukämie bei Kindern und Jugendlichen. Sie macht ca. 22% aller Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Ist ALL heilbar?
Die Erkrankung schreitet rasch voran. Ohne Behandlung würde ALL innerhalb weniger Monate zum Tod führen.
Die Heilungschancen von Kindern und Jugendlichen mit ALL haben sich dank der großen Therapiefortschritte deutlich verbessert. Etwa 90 % der an ALL erkrankten Kinder und Jugendlichen können dauerhaft von dieser Krankheit geheilt werden (10-15-Jahres-Überlebensraten).
Welche Blutkrebsarten gibt es?
Neben ALL gibt es drei weitere wichtige Leukämiearten: akute myeloische Leukämie (AML), chronische myeloische Leukämie (CML) und chronische lymphatische Leukämie (CLL).