2 min

CAR-T-Zell-Therapie

Die CAR-T-Zell-Therapie ist eine moderne Form der Immuntherapie gegen Krebs. Dabei werden körpereigene Abwehrzellen (T-Lymphozyten) gentechnisch so verändert, dass sie Krebszellen gezielt erkennen und zerstören können.

„CAR“ steht für Chimeric Antigen Receptor – ein künstlicher Rezeptor, den Forschende den T-Zellen einbauen. Mit diesem Rezeptor können die Zellen bestimmte Oberflächenmerkmale (Antigene) auf Tumorzellen erkennen. Anschließend greifen sie die Krebszellen an und vernichten sie.

Die CAR-T-Zell-Therapie ist eine personalisierte Behandlung: Jede Patientin und jeder Patient erhält eine eigene Zelltherapie, die aus den eigenen Blut­zellen hergestellt wird.

Wann wird die CAR-T-Zell-Therapie eingesetzt?

Zugelassen ist die Therapie bislang vor allem bei Blutkrebserkrankungen wie:

Eingesetzt wird die Behandlung in der Regel, wenn andere Therapien wie Chemotherapie oder Stammzelltransplantation nicht ausreichend gewirkt haben oder die Krankheit zurückgekehrt ist.

Für solide Tumoren (z. B. Brust- oder Lungenkrebs) wird die Methode derzeit erforscht, bisher gibt es hier aber keine routinemäßigen Anwendungen.

Wie läuft die CAR-T-Zell-Therapie ab?

Die CAR-T-Zell-Therapie besteht aus mehreren Schritten:

  1. Blutentnahme: T-Zellen werden mit einer speziellen Methode (Leukozytapherese) aus dem Blut gewonnen.
  2. Veränderung im Labor: Mit Hilfe von Viren wird den Zellen der Bauplan für den künstlichen CAR-Rezeptor eingebaut.
  3. Vermehrung: Die veränderten T-Zellen werden in großer Zahl vermehrt.
  4. Rückgabe: Nach einer vorbereitenden Chemotherapie werden die CAR-T-Zellen über eine Infusion zurückgegeben. Dort suchen und zerstören sie die Krebszellen.

Der gesamte Prozess kann mehrere Wochen dauern und erfordert eine Behandlung in spezialisierten Zentren.

Welche Chancen bietet die CAR-T-Zell-Therapie?

  • Sehr wirksam bei bestimmten Blutkrebserkrankungen: Selbst Patient:innen, bei denen andere Therapien nicht mehr geholfen haben, sprechen oft gut an.
  • Langanhaltende Remissionen: Manche Betroffene sind auch Jahre nach der Behandlung krebsfrei.
  • Neue Perspektiven: Die Methode wird laufend weiterentwickelt, um sie auch für andere Krebsarten nutzbar zu machen.

Welche Risiken hat die CAR-T-Zell-Therapie?

Folgende starke Nebenwirkungen kann die CAR-T-Zell-Therapie mit sich bringen:

  • Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS): Eine heftige Immunreaktion mit Fieber, Blutdruckabfall und in schweren Fällen Organversagen.
  • Neurologische Symptome (ICANS): Verwirrtheit, Sprachstörungen, Krampfanfälle oder Bewusstseinsstörungen.
  • Infektionsrisiken: Da das Immunsystem geschwächt wird, sind Infektionen leichter möglich.

Diese Nebenwirkungen sind behandelbar, erfordern aber Erfahrung und sofortige Reaktion des Behandlungsteams.

Jetzt teilen