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Sprossen
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Das Superfood vom Fensterbrett

Dinkel, Quinoa, Linsen, Brokkoli, Mungobohnen. Jaja, schmeckt ja alles schön und gut gekocht. Aber gekeimt?? Das ist eine ganz andere Geschichte. Wir erzählen sie dir.

Minigewächshaus: Fensterbrett

Es war einmal…

Es war einmal eine kleine Mungobohne, die es an einem verregneten Donnerstag beim Mittagessen im Hause Haberfurt nicht in den Topf schaffte. Stattdessen wurde sie im Waschbecken zurückgelassen. Sie fühlte sie sich dort gar nicht wohl. Es war nass – viel zu nass. Ab und zu kam die Sonne heraus und erleuchtete die gesamte Küche. Dann wurde ihr etwas wärmer um ihr kleines Bohnenherz. Am nächsten Morgen wachte sie auf und war ganz erstaunt darüber, dass ihr über Nacht ein kleiner weißer Schwanz gewachsen war. Von Tag und Tag wurde sie größer. So groß, dass der Jüngste der Familie eines Tages beim Wasser abzapfen ein lautes „iiiiiihhh!“ von sich gab und die kleine Mungobohne mit einem Strahl den Abfluss herunterspülte.

Ende.

Das war die Geschichte der kleinen Mungobohne. Kein Scherz, sondern alles, was du wissen musst, um selbst Sprossen zu ziehen. Nur das Ganze dann nicht im Waschbecken, sondern im Glas. Oder auf einem Wattepad. Aber später mehr dazu.

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Ja, das sind Brokkolisprossen. Bestimmt die gesündesten Sprossen, die du zu dir nehmen kannst. Alle Nährstoffe findest du auf der nächsten Seite. Fotocredit: Getty Images Signature/ FotografiaBasica

Gesundheitsbenefits

Warum Brokkolisprossen essen und nicht straight up Brokkoli? Weil durch das Sprießen eines Korns ein einziges Kraftpaket entsteht. Während dieses Vorgangs wird die Proteinzusammensetzung im Keim verändert. Mineralstoffe wie Zink und Eisen, B-Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe sind nur wenige der vielen wertvollen Nährstoffe in Sprossen. Wie immer findest du am Ende des Artikels unser Fact-Sheet.

Das coole an der ganzen Sache? Du kannst Sprossen aus Gemüsesorten, Getreide und sogar Hülsenfrüchten herstellen.

Wir haben eine Liste für dich zusammengestellt:

Gemüse/Nüsse

  • Kresse
  • Brokkoli
  • Radieschen
  • Rettich
  • Alfalfa
  • Rote Beete
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Fenchel
  • Senf
  • Bockshornklee
  • Sonnenblumenkerne
  • Sesam
  • Kürbiskerne
  • Leinsamen

Getreide/Pseudo-Geitreide

  • Weizen
  • Dinkel
  • Hafer
  • Roggen
  • Hirse
  • Gersten
  • Buchweizen
  • Quinoa
  • Amaranth

Hülsenfrüchte

  • Mungobohnen
  • Linsen
  • Kichererbsen
  • Sojabohnen
  • Grüne Erbsen

Genauso wie der Brokkoli gehören auch Brokkolisprossen, also die Samenkeimlinge des Gemüses, zu den nähstoffreichsten und gesündesten Gemüsesorten. Die hohe Konzentration des sekundären Pflanzenstoffs „Sulforaphan“ wirkt im Körper stark antioxidativ. In den Sprossen des Brokkolis ist dieser ürbigens 100 Mal höher konzentriert als im Brokkoli selbst. In mehreren experimentellen Studien der Heidelberger Wissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Herr konnte nachgewiesen werden, dass dieser Stoff eine Chemotherapie wirksamer machen kann. Aber wie immer ist auch hier noch mehr Humanforschung notwendig, um die Effekte auf unseren Körper besser zu verstehen.

Wie du dir ganz einfach zu Hause Sprossen ziehen kannst, erfährst du eine Seite weiter!

Über die Serie

Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.

In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!

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