Gesundheit in 5D: Wie Wohlbefinden holistisch wurde

Holistic what?

Greta Thunberg macht es vor und viele ziehen mit. Sie gehen auf die Straße, protestieren, verbünden sich. Die radikaleren Aktivist:innen bewerfen Gemälde mit Suppe und Kartoffelpüree, sie bauen Camps, um die Verbauung der Landschaft zu stoppen, sie kleben sich auf der Straße fest. Schön und gut, aber was hat das im Entferntesten mit dem Thema Gesundheit zu tun?

Nun ja, wenn man Gesundheit holistisch betrachtet, dann stehen Klimaschützer:innen für unser Wohlbefinden ein. Die Gesundheit eines Individuums kann nämlich nur auf einem gesunden Planeten gewährleistet werden. Tatsächlich wollen wir aber weg vom Individuum. Wir lösen uns von dem Konzept, dass sich Gesundheit nur auf eine Person, ein spezifisches Leiden bezieht.

Beim holistischen Ansatz wird ganzheitlich gedacht. Wir sehen also nicht nur eine bestimmte Krankheit, sondern das ganze System. Auch bei der konkreten Behandlung einer Einzelperson wird dadurch mehr auf bestimmte Umweltfaktoren geachtet. Zusätzlich zu dem eigentlichen Krankheitsbild wird also ebenso die psychische Gesundheit in Betracht gezogen und analysiert, wie die Umgebung der zu behandelnden Person diese beeinflusst. Der holistische Ansatz heilt also alle Wunden – psychisch und physisch.

Hier befasst man sich mit der Person als Ganzes und wie ihre Gewohnheiten in ihrem Alltag zu beurteilen sind. Dazu gehören:

• Verhaltensmuster,
• Lebensstil,
• Gewohnheiten,
• soziale Eingebundenheit,
• Arbeitsumgebung,
• und die Umwelt.

Gesundheit hat sich also weg von einem Ich-Thema zu einem Wir-Thema gewandelt. Das liegt daran, dass wir alle dafür verantwortlich sind, einen lebenswerten Raum zu schaffen, der uns auch langfristig gesund hält.

Man könnte auch sagen, dass wir als Individuen bei diesem Ziel nur einen begrenzten Handlungsspielraum besitzen. Was für manche negative Untertöne hat, kann aber auch positiv gesehen werden. Das Streben nach einem Leben, das uns gesund hält, schweißt zusammen. Wie vieles andere ist auch Gesundheit global geworden.

Holismus in der (Arzt-)Praxis

Das Ziel einer holistischen Behandlung ist nicht die Behandlung eines Symptoms, sondern den Körper und den Geist langfristig gesund zu halten. Wichtig zu betonen ist, dass der ganzheitliche Ansatz dabei nicht in Konkurrenz zu traditioneller Medizin steht. Er ist vielmehr ein Tool und noch viel mehr eine Chance, Gesundheit und Krankheit besser zu verstehen.

In der Praxis bedeutet das bei einer Krebsdiagnose beispielsweise, dass danach nicht nur der Tumor behandelt wird, sondern auch die psychische Gesundheit zählt. Die Psychoonkologie hat sich hier als eigene Fachrichtung etabliert und untersucht die mentalen Auswirkungen von Krebs auf Betroffene und deren Umfeld.

Dass es bei Krebs auch zu sozialer Isolation kommen kann, hat uns Theresa in ihrem Portrait bestätigt. Die holistische Behandlung kann auch beim Thema Einsamkeit ansetzen und zu einem Supportsystem raten. Zudem bringen Lebensstil und Gewohnheiten während der Behandlung einen Wohlbefindungsboost.

Der holistische Ansatz geht übrigens weit über die Grenzen des medizinischen Bereichs hinaus. Holistisches Marketing, holistisches Management bis hin zum holistischen Content – you name it. Der Trend zieht sich mittlerweile durch alle Gesellschafts- und Berufsgruppen.

Und wir finden das gut und sind der Meinung, dass alles irgendwie zusammenhängt. Nichts kann im Endeffekt komplett alleinstehend betrachtet werden. Insbesonders solch komplexe Zustände wie unsere Gesundheit. Die leider nicht immer in unserer Kontrolle liegt. Was bedeutet für dich „Gesundheit“?