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HER2

HER2 ist die Abkürzung für „Humaner Epidermaler Rezeptor“. HER2-Rezeptoren sind Bindungsstellen (an der Oberfläche von Zellen)für Wachstumsfaktoren, die die Krebszellteilung vorantreiben.

Der HER2-Rezeptor kann sich mit gleichen oder andersartigen Rezeptoren der HER-Familie verbinden. Die entstehenden Komplexe geben ein Wachstumssignal in das Innere einer Zelle ab.

Was sind Rezeptoren?

Ein komplexer Signalweg innerhalb einer Zelle beginnt mit einem einzelnen Schlüsselereignis – der Bindung eines Signalmoleküls (Ligand) an sein Empfangsmolekül (Rezeptor).

Es gibt diverse Formen von Rezeptoren und Liganden, ihnen allen ist eines gemein: Sie kommen in stark übereinstimmenden Paaren vor. Ein Rezeptor erkennt nur einen (oder einige) spezifische Liganden und ein Ligand kann sich nur an einen (oder wenige) Zielrezeptor/en binden. Die Bindung eines Liganden an einen Rezeptor bewirkt, dass sich dessen Form oder Aktivität ändert. Dadurch kann ein Signal übertragen oder eine Veränderung innerhalb der Zelle bewirkt werden.

Was haben HER2-Rezeptoren mit Krebs zu tun?

Bei HER2-positiven Krebszellen befinden sich weitaus mehr Rezeptoren an der Oberfläche als bei normalen Zellen. Das hat zur Folge, dass mehr Wachstumssignale weitergeleitet werden, und ein schnell und unkontrolliert wachsender Tumor entsteht.

Welche Krebserkrankungen können mit einer HER2-Mutation einhergehen?

Die Testung nach dem HER2-Rezeptor wird vorwiegend bei Brustkrebserkrankungen aber auch immer häufiger bei Lungenkrebs und Blasenkrebs- und Magenkrebspatient:innen vorgenommen.

Etwa 15 % der neu diagnostizierten Brustkrebspatientinnen haben HER2-positive Tumoren (HER2+).

Was bedeutet HER2-positiv?

HER2-positiv bedeutet, dass der HER2-Rezeptor bei der Untersuchung nachgewiesen werden konnte. Früher hat man hier nur zwischen positiv und negativ unterschieden. Negativ waren alle Brustkrebserkrankten, bei denen entweder keine oder nur eine geringe Masse der HER2-Rezeptoren nachgewiesen wurde.

Was hat sich in der HER2-Klassifizierung geändert?

Heute unterscheidet man zwischen drei Kategorien: HER2-negativ, HER2-low und HER2-positiv. Mindestens 50% derjenigen, die früher noch unter die Kategorie HER2-negativ gefallen sind, fallen heute in die Kategorie HER2-low.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es mit der Diagnose HER2-positiv?

Krebsarten, die eine hohe Konzentration von HER2-Rezeptoren besitzen, können gezielt mit Antikörpern behandelt werden. Eine gezielte Krebstherapie die sich gegen HER2 richtet, blockiert diese Rezeptoren und hemmt damit das Zellwachstum.

Wie ist der Ablauf einer Antikörper-Therapie?

Für die Behandlung werden bestimmte Antikörper im Labor verändert, sodass sie explizit die HER2-Bindestellen der Krebszellen finden und in weiterer Folge blockieren können. Nach Gabe der künstlich hergestellte Antikörper bekommen die Rezeptoren keine Wachstumssignale mehr und die Zellteilung wird gestoppt. Die Antikörper werden einmal pro Woche oder alle drei Wochen in eine Vene oder unter die Haut ins Fettgewebe gespritzt.

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