Der „InfluCancer 2021“ ist vorbei, aber die Momente wirken sicher noch lange nach. Wie haben wir von Kurvenkratzer-InfluCancer den allerersten Fachkongress für onkologische Patient*innenstimmen backstage erlebt? Wann haben wir gezittert? Was haben wir gelernt? Ein sehr persönlicher Rückblick.
Frage: Was kommt raus, wenn 10 Leute drei Monate lang auf Teufel komm raus an einer Vision arbeiten? Antwort: der erste deutschsprachige und vollständig digitale Kommunikations- und Fachkongress für onkologische Patient*innenstimmen. Veranstaltet mit und für die Krebs-Community in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Darauf sind wir von Kurvenkratzer-InfluCancer stolz, aber noch stolzer sind wir drauf, dass die gesponserten 100 Tickets für qualifizierte Patient*innenstimmen restlos ausgebucht waren. Yesssss! Das dürft ihr nämlich auch euch auf die Fahnen schreiben. Weil euch das Thema Krebs ein so großes Anliegen ist, dass ihr gemeinsam drei Tage online verbringt.
Im Kongresschat und auf Social Media haben wir schon mitbekommen, wie ihr die Veranstaltung erlebt habt. Aber wie ist es uns hinter den Kulissen dabei ergangen? Schwitz. Stress. Uff. Aber auch ganz viel: Ah! Wow! Super! In welchen Situationen uns am meisten die Knie geschlottert haben, was die schönsten Momente waren und welche Lernerfahrungen wir mitnehmen, lest ihr hier in unserem ganz persönlichen Rückblick.
Kurvenkratzer jetzt auch Umzugsfirma?
Wie kommt ein Kongress ins Internet? Richtig. Es braucht eine Bühne! Ein Studio anmieten? Ach, was. Wir checken uns einfach ein Urlaubsappartement. Beste Idee seit langem. Doch die große Überraschung kommt nach der Schlüsselübergabe: Auf den Fotos der Buchungsplattform wirkt die Location viel größer. Wie bekommen wir die Kongressbühne dort unter? Kein Ding, schließlich sind Daniel und Sascha anscheinend im Nebenerwerb Möbelpacker. Die ausladende Couch, Flachbildfernseher und das riesige Sideboard aus Massivholz wohnen also kurzerhand für die nächsten drei Tage im Schlafzimmer.
Wenn die Hürden immer höher werden
An diesem Tag, so wäre zu glauben, ist das meiste schon geschehen gewesen: alle Druckprodukte rechtzeitig eingelangt (Lena hat zwischenzeitlich ordentlich gezittert, ob sie rechtzeitig fertig werden!), die Willkommenspakete verschickt und bei euch daheim, alle Aufgaben bis hin zum Einkaufen der Teamverpflegung verteilt. Aber auf unerfindliche Weise steigert sich der Stresslevel in unermessliche Höhen. Vor allem genau dann, als Sascha die Verbindungsgeschwindigkeit des Internetanschlusses misst. „Das wird nicht reichen“, oder so ähnlich waren seine Worte. Die Mauern unserer Kongresslocation sind einfach zu dick. Was tun!?!? Nach draußen damit!
Damit sind eigentlich die größten Hürden überwunden. Hopp! Los geht’s mit dem Kongress. Ton an – Check. Kamera an – Läuft. Sendung an – Wir sind online! Dazwischen, darunter, dahinter, ist Tanya ständig auf der Jagd nach den besten Aufnahmeorten, um mit der Go-Pro- und der Spiegelreflex-Kamera die schönsten Momente für die Backstagereportage festzuhalten, ohne jemanden umzurennen oder ein Kabel rauszureißen.
Ommm. Stimmbildung galore!
Was folgt, sind drei Tage dichtes Programm mit Vorträgen zu Patient Advocacy (Claas Röhl), Shared Decision Making (Alexander Greiner) und Social Media (Sedat Demirci), aufgelockerte Networking-Sessions mit Patient*innenstimmen-Speeddating, Escape-the-Room-Spiel und virtuellem Frühstück, einer Shared-Decision-Podiumsdiskussion (Maria Röthlin, Dr. Holger Rumpold, Dr. Marcus Schlemmer, Norman Roßberg, Martina Hagspiel) und Mitmach-Workshops zu Phoneography (Eva Hiesmair, Francis Rafal) und zur Schärfung der Patient*innenstimme. Ihr habt es live mitbekommen! Warum in den drei Tagen glücklicherweise nichts so komplett schief geht, liegt übrigens an der exakten Whiteboard-Planung von Sascha (on- und off-topic ;D).
Wahre Perlen auf der B-Side
Wer noch Schallplatten hat oder wieder zu den Liebhaber*innen des schwarzen Musikgolds gehört, weiß genau, dass auf der B-Side immer wieder die eine oder andere Perle versteckt ist. So wars auch bei unserem Kongress. Neben dem heiteren Trubel sind wir auch jetzt noch immer ganz berührt davon, was sich zwischenmenschlich abgespielt hat und auf wie vielen Ebenen es schön ist, wenn Menschen zusammenkommen. Das kann nämlich niemand planen, das passiert von selbst.
Der Kongress hat uns gezeigt, dass die Krebs-Community zusammenhält, wahrlich an einem Strang zieht. Denn wir haben alle das gleiche Ziel: mündige Patient*innen und beste Lebensqualität. Da ist es komplett egal, wenn unsere Köpfe am letzten Kongresstag nichts mehr aufnehmen und der einen oder dem anderen fast ein F*ck vor laufender Kamera herausrutscht (habt ihr hoffentlich nicht gehört). (Nein, ich sag nicht, wer es war!)
Was hat es mit dem Titel dieser Homestory auf sich? Und was hat der Schweizer Zoll damit zu tun? Weiter auf Seite 2.
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