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Eine Bewegung für mehr Brustgesundheit
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Watch your boobs!

In Österreich erkrankt etwa jede 8. Frau in ihrem Leben an Brustkrebs. Und obwohl Brustkrebs in der Öffentlichkeit noch häufiger vorkommt als andere Krebsarten, braucht er noch viel mehr Aufmerksamkeit. Denn nur Vorsorge hilft beim rechtzeitigen Erkennen. Die Kampagne #watchyourboobs will enttabuisieren und Awareness für Brustgesundheit schaffen. Werde auch du Boobschafter*in!

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Die österreichweite Brustgesundheitskampagne startete im Oktober 2020. Im Experteninterview erklärt Dr. Johannes Pleiner-Duxneuner (Medical Director Roche Austria) nun die Bedeutung früher Diagnosen und stellt die Kampagne näher vor. Dieser Artikel ist in Kooperation mit Roche entstanden.

Eine aktuelle österreichische Studie1 zeigt, dass die Krebs-Neudiagnosen während des Lockdowns im März und April 2020 deutlich niedriger waren als im Vergleichszeitraum 2019. Wie ist das zu erklären?

Johannes Pleiner-Duxneuner: Viele Menschen hatten Angst zum Arzt zu gehen und haben Vorsorge- bzw. Kontrolltermine abgesagt oder verschoben. Eine möglichst frühe Diagnose ist jedoch essentiell um Krebs gut behandeln zu können. Je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sollten diese Termine auch während der Covid-19 Pandemie regelmäßig in Anspruch genommen werden.

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Hab keine Angst und nimm auch in Zeiten von Lockdown und Jogginghosen deine Vorsorgetermine wahr. Foto: Unsplash
„Auch bei aggressiven Formen zeigt sich, dass sich die Heilungschancen erhöhen, je früher mit der Therapie begonnen wird.“
Dr. Johannes Pleiner-Duxneuner

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Welche Rolle spielt eine frühe Diagnose für den Verlauf der Erkrankung?

Durch die Fortschritte in der Therapie ist es gelungen die Mortalitätsrate zu senken. Dazu ist, wie erwähnt, eine frühe Diagnose essentiell: Je früher dies geschieht, desto besser die Prognose und der Verlauf der Erkrankung – vor allem, wenn der Tumor auf die Brust beschränkt ist und sich die Tumorzellen noch nicht ausgebreitet haben. Aber auch bei aggressiven Formen zeigt sich, dass sich die Heilungschancen erhöhen, je früher mit der Therapie begonnen wird.

Können alle Formen von Brustkrebs gleich gut behandelt werden oder besteht noch ungedeckter Bedarf?

Die Tumoren der Brust sind verschieden hinsichtlich Biologie und Verlauf. Hormonrezeptor-positive Tumoren – das sind Tumoren bei denen Hormone das Wachstum der Tumorzellen anregen – lassen sich mit einer Antihormontherapie oder Chemotherapie gut behandeln. Betroffene mit einem HER2-positiven Karzinom waren noch vor einigen Jahren jene Gruppe mit der schlechtesten Prognose. Durch intensive Forschung & Entwicklung auf diesem Gebiet hat sich das allerdings gewandelt. Das triple-negative Karzinom ist die seltenste Form von Brustkrebs. Bisher standen dafür nur Chemotherapien zur Verfügung, aber auch hier gibt es nun erste zielgerichtete Therapien als Behandlungsoption.

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Höre dir die Meinung deines Arztes/deiner Ärztin lieber früher an als zu spät! Foto: Pexels

Wie haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren verbessert?

Im Bereich der Brustkrebstherapie hat sich in den letzten Jahren viel getan: Bei triple-negativem und HER2-positivem Mammakarzinom wird zunehmend dazu übergegangen, neoadjuvant, also bereits vor einer Operation, mit der Therapie zu beginnen. Diese Form der Therapie ist beispielsweise bei hormonrezeptor-positivem Brustkrebs nicht möglich: Hier gilt es zunächst den Tumor mittels Operation zu entfernen und im Anschluss entweder mit Antihormontherapie oder Chemotherapie zu behandeln. Für diese Form des Brustkrebs kamen in den letzten Jahren neue Therapien auf den Markt, mit denen Patientinnen auch im metastasierten Stadium bei geringen Nebenwirkungen behandelt werden können. Auch in der Behandlung des triple-negativen Brustkrebs gab es neue Entwicklungen: Bisher war die Chemotherapie Mittel der Wahl, aber hier werden nun unterschiedliche Therapieansätze erforscht und stehen zum Teil bereits zur Verfügung.

In kaum einem Bereich wird so intensiv geforscht wie in der Onkologie – wo liegt derzeit der Schwerpunkt in der Erforschung neuer Therapien gegen den Brustkrebs?

Verschiedene Immuncheckpoint-Inhibitoren werden getestet, um weitere Vorteile in der Behandlung von Patientinnen und Patienten zu erlangen. Diese Wirkstoffe sollen dazu dienen, die Unterdrückung des Immunsystems durch den Tumor zu reduzieren und den Körper so dazu zu animieren den Tumor zu attackieren. Damit wurden bereits Erfolge in der Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs oder Hautkrebs erreicht. Auch bei Brustkrebs gibt es erste Erfolge. Hier ist aber sicher noch viel Forschung notwendig. Roche wird auch in Zukunft intensiv an Behandlungen für Brustkrebs forschen. Im Jahr 2020 hat Roche insgesamt knapp 11 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert.

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Körper, tu was! Die Stärkung des Immunsystems ist bereits in der Vorsorge wichtig und daher ein wichtiger Bestandteil der Bewegung für mehr Brustgesundheit. Foto: Pexels
Werde auch du Boobschafter*in!

…gleich auf Seite 2 😉

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