
Notizen aus dem Unterbewusstsein
Du erinnerst dich regelmäßig an deine wilden Träume? Dann haben wir was für dich: ein Traumtagebuch. Quasi dein persönlicher Blockbuster-Recorder fürs Unterbewusstsein.
Seite 2/2: Auf dieser Seite erfährst du, wie du dein eigenes Traumtagebuch führst.
Schon gewusst?
- Jede:r wacht nachts bis zu 20 Mal auf, meist unbemerkt!
- Krebspatient:innen haben ein doppelt so hohes Risiko für Schlafstörungen.
- Lichttherapie (30 Minuten am Morgen vor einer Lichtbox) kann helfen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.
Wie führst du ein Traumtagebuch?
Mache dein Traumtagebuch zu deinem 5-10-minütigen Morgenritual. Notiere dir deinen Traum am besten direkt nach dem Aufwachen – zögere nicht lange, sondern schreib sofort. Auch nachts, falls du von deinem Traum aufwachst.

Was war los in deinem Traum?
Schreib runter, was du erlebt hast – so viel und so schnell wie möglich. Szenen, Orte, Dialogfetzen. Je mehr, desto besser.
Mach’s bildlich!
Wenn Worte nicht reichen: Skizziere auffällige Figuren, Symbole oder Traumlandschaften. Kein Kunstwerk, aber ein Anker für dein Gedächtnis.
Wie hast du dich gefühlt?
Im Traum selbst und direkt nach dem Aufwachen: War’s wild, traurig, berauschend, verwirrend? Alles aufschreiben.
Wann war das?
Notiere Datum und Uhrzeit – vor allem, wenn du mitten in der Nacht wach wirst und sofort schreibst.
Wie intensiv war das Ganze?
Gib deinem Traum eine Zahl in einer Skala von 1-10: 1 = kaum zu spüren, 10 = überwältigend echt. Genauso bei „Klarträumen“: Wie klar war dir, dass du gerade geträumt hast?
Wie lange kam dir dein Traum vor?
War es ein kurzer Werbespot oder eher ein epischer Kinofilm? Dein Gefühl zählt.
Gib deinem Traum einen Titel
Finde eine knackige Überschrift für deinen Traum, damit du später auf einen Blick weißt, worum es ging.
Was war vorher?
Manchmal können ein Netflix-Marathon oder ein Streit vorm Schlafengehen beeinflussen, was nachts in deinem Kopf abgeht. Schreib es dazu.
Lies den Eintrag durch.
Notiere auch das, was wirr, banal oder unangenehm erscheint. Und wenn du magst: Lies den Eintrag danach durch und markiere Schlüsselbegriffe. So kannst du Muster erkennen und Erkenntnisse festigen.
So schaffst du eine Routine:
- Mach dir vor dem Einschlafen klar: Heute merke ich mir alles. Dein Gehirn folgt gern deinem Plan – wenn du ihm einen gibst.
- Keine Ausreden. Lege Traumtagebuch und Stift direkt neben dein Bett und habe beides immer griffbereit. Durch Kontinuität kannst du schließlich Muster erkennen.
Vielleicht führst du auch schon ein Dankbarkeitstagebuch? Dann kannst du deine Routinen gleich verbinden. Und wenn noch nicht: In unserem Artikel „Dankbarkeit à la Potter“ kannst du nachlesen, was das ist.
Das darf hinein:
- Du musst keinen Roman verfassen – Stichpunkte reichen, solange du das Wesentliche notierst.
- Auch der kürzeste, dümmste oder unlogischste Traum zählt. Schäme dich also nicht für peinliche, verrückte oder düstere Details. Bewerte und zensiere nicht, denn alles, was dich beschäftigt, darf ins Buch.
- Vielleicht träumst du in letzter Zeit vermehrt denselben Traum? Wiederkehrende Themen oder Symbole können dir wertvolle Einblicke in deine Gefühlswelt geben. Am Ende des Artikels findest du einen Link zur Traumdeutung.

Einfach nur aufschreiben und weglegen? Kann man machen – muss man aber nicht. Ein Traumtagebuch kann mehr, als nur Staub zu fangen. Lies regelmäßig darin, vor allem, wenn dich bestimmte Themen nicht loslassen. Markiere Schlüsselwörter, wiederkehrende Motive oder Gefühle – so erkennst du mit der Zeit Muster, die dir sonst vielleicht entgehen. Oder pack das Ding ruhig mal ein, wenn du zur Therapie gehst. Ein Traum, der dich tagelang beschäftigt, ist oft ein guter Einstieg ins Gespräch.
Ob du deine Notizen dann irgendwann verbrennst, einrahmst oder in die Schublade legst, entscheidest du. Sie können eine wertvolle Unterstützung sein, um emotionale Prozesse zu reflektieren, belastende Gedanken zu verarbeiten und mit einer schwierigen Lebenssituation wie einer Krebserkrankung besser umgehen zu können. Es ist dein persönlicher Zugang zu dem, was nachts zwischen den Zeilen deines Unterbewusstseins passiert.
In diesem Artikel hast du gelernt:
- Warum ein Traumtagebuch ein starkes Tool sein kann, um Gefühle und innere Prozesse sichtbar zu machen.
- Welche einfachen Schritte dir helfen, deine Träume direkt nach dem Aufwachen festzuhalten.
- Wie regelmäßiges Aufschreiben deiner Träume Stress abbauen, deine Schlafqualität verbessern und dich mental stärken kann.
Weitere Links:
- Mehr Infos über unseren Schlaf und Traumdeutung findest du bei Psychologie-heute.de.
- Ein populärwissenschaftliches Lexikon zu bestimmten Symbolen in Träumen findest du bei Traumdeutung.de.
- Mehr zum Thema Krebs und Schlaf kannst du bei “Foundation Cancer” nachlesen.
Titelbild: (Unsplash/ella-jardim)
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