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Traumtagebuch
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Notizen aus dem Unterbewusstsein

Du erinnerst dich regelmäßig an deine wilden Träume? Dann haben wir was für dich: ein Traumtagebuch. Quasi dein persönlicher Blockbuster-Recorder fürs Unterbewusstsein.

Du bist hier richtig, wenn…

  • du regelmäßig filmreif träumst und diese Erlebnisse nicht einfach verpuffen lassen willst, 
  • du während deiner Krebserkrankung nach Wegen suchst, deine Gedanken, Ängste und Hoffnungen besser zu sortieren, 
  • du herausfinden möchtest, wie ein kleines Morgenritual dir helfen kann, bewusster durchs Leben zu gehen.

Guten Morgääähn! Oder Mittag – oder wann auch immer du im Alltag ein kleines Nickerchen einlegst. Wenn du überdurchschnittlich verwirrt bist, weil du wieder mal von einer filmreifen Verfolgungsjagd, deinem fliegenden Ich und sprechenden Tieren geträumt hast, dann lass uns dir von einer Methode erzählen, die dir helfen kann, diese Träume bewusst zu verarbeiten. Das Traumtagebuch.  

Vor allem eine Krebsbehandlung beeinflusst unser Unterbewusstsein mit intensiven emotionalen Herausforderungen im Alltag stark – was sich in wilden Träumen äußern kann.    

Warum ein Traumtagebuch führen? 

  1. Emotionale Verarbeitung: Träume spiegeln oft unbewusste Ängste, Hoffnungen und innere Konflikte wider. Das Aufschreiben hilft dir, diese besser zu verstehen und einzuordnen. 
  2. Stressreduktion; Durch das Festhalten von Träumen kannst du dich intensiver mit den eigenen Gefühlen auseinandersetzen und dadurch Stress abbauen. 
  3. Stärkung der inneren Ressourcen: Manche Träume enthalten positive Symbole oder Botschaften, die Kraft und Zuversicht geben können. 
  4. Verbesserung der Schlafqualität: Wer seine Träume reflektiert, kann Albträume reduzieren und einen ruhigeren Schlaf fördern. 
  5. Hilfsmittel in der Therapie: Ein Traumtagebuch kann in Gesprächen mit Psycholog:innen oder Psychoonkolog:innen genutzt werden, um innere Themen gezielt aufzuarbeiten. 

Aber jetzt mal ganz von vorne. Wann träumen wir eigentlich? Wenn wir schlafen, klar. Das mit dem tiefen, festen Schlaf bei Krebspatient:innen ist allerdings so eine Sache. 

Person sitzend Nacht Sternenhimmel in Lichtwirbel
Schläfst du schon oder wachst du noch? Für viele Krebspatient:innen ist Schlaf keine Selbstverständlichkeit. (Foto: Unsplash/Elliotm)

Schlafräuber und warum gute Nächte Gold wert sind 

Schlafprobleme sind für viele Krebspatient:innen Alltag – fast zwei Drittel sind davon betroffen. Die Resultate sind Dauermüdigkeit, Konzentrationsprobleme und Stimmungstiefs. Aber was raubt eigentlich die Nachtruhe? 

  • Der Körper macht Stress: Schmerzen, Atemprobleme oder Hormonstörungen durch die Behandlung können den Schlaf beeinträchtigen.
  • Medikamente halten auf Trab: Chemotherapeutika oder andere aktivierend wirkende Medikamente lassen das Gehirn auf Hochtouren laufen. 
  • Der Kopf rattert: Angst um die Zukunft, finanzielle Sorgen und das Gedankenkarussell lassen nicht zur Ruhe kommen. 

Was dann hilft? 

  • Bleib entspannt: Sich wegen einer schlechten Nacht verrückt zu machen, bringt meist noch mehr Schlaflosigkeit. 
  • Routinen, Routinen: Versuche, immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und deine Aufstehzeiten einzuhalten. Das hilft der inneren Uhr. 
  • Priorisiere deine Schlafhygiene: Mach dein Schlafzimmer superduper dunkel, nutze Oropax bei Straßenlärm und meide vor dem Schlafen gehen jegliche Bildschirme, koffeinhaltige Getränke und Alkohol. 
  • Gedanken umleiten: Statt dich vorm Schlafengehen in Grübeleien zu verlieren, erinnere dich lieber an drei schöne Momente des Tages. 
  • Bewegung timen: Sport ist super – aber nicht unmittelbar vor der Schlafenszeit. 

Wenn du dauerhaft nicht schläfst, solltest du das mit deiner Ärztin bzw. deinem Arzt besprechen. In manchen Fällen können Entspannungstechniken, Verhaltenstherapie oder sogar eine Lichttherapie helfen. Medikamente sind die letzte Option und sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden. 

Das wäre also geklärt. Aber was schreibt man nun in ein Traumtagebuch? Eine Anleitung findest du auf der nächsten Seite.  

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