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DIY-Hautcreme aus Hausmitteln
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Läuft alles wie geschmiert

Das Internet ist voller Tipps und Tricks, wie man mit einfachen Hausmitteln eine Hautcreme mischen kann, die es in sich hat. Viele Rezepte sind allerdings voller Inhaltsstoffe, die Anfänger:innen oft nicht zu Hause haben. Wir helfen dir beim Start ins DIY-Cremeversum.

Dieser Beitrag liefert dir Antworten zu den Fragen:

  • Was kann ich bei einer trockenen Haut (aufgrund der Chemotherapie) machen?
  • Woraus besteht eine Hautcreme?
  • Welche Inhaltsstoffe helfen?
  • Wie kann ich eine Hautcreme selbst herstellen?
  • Welche Zutaten brauche ich dafür?

Die Liste der Nebenwirkungen einer Chemotherapie ist lang. Soweit nichts Neues. Auch Hautprobleme können eine Folge der Behandlung sein. Die Haut reagiert empfindlich und schmerzt. Auch andere können die veränderte Haut – zum Beispiel rote, trockene Stellen – bemerken, was Unbehaglichkeit auslösen kann. Eine schonende Hautpflege ist hier also besonders wichtig.

Natürlich kann eine Creme den Kampf gegen die Nebenwirkungen einer Chemo nicht gewinnen, aber sie kann versuchen, die Symptome zu lindern.

Auf der Suche nach einem spannenden Rezept haben wir Zeitschriften durchgeblättert, Onlinemagazine durchstöbert und Rezepte ausprobiert. Eine mühselige Arbeit, wir wissen es nun. Dafür können wir jetzt, wenn wir um drei Uhr nachts aus dem Bett gerissen werden, die allesentscheidende Frage beantworten: Wie macht man denn jetzt eine Top-Hautcreme?

DIY-Hautcreme: die Basics

Die meisten Rezepte sind nämlich ähnlich aufgebaut. Für die gängigen Hautcremes benötigst du in der Regel einen Grundvorrat an folgenden Zutaten:

  • eine Sorte Pflanzenöl
  • ein Emulgator (etwa Emulsan, das streitenden Stoffen hilft, sich besser zu vertragen)
  • eine Sorte Wachs oder Butter (Shea- oder Kakao)
  • destilliertes Wasser oder Pflanzenwasser
  • ätherische Öle

Wer regelmäßig seine Beauty-Produkte selbst macht, der kann all diese Zutaten in einem Bioladen kaufen. Heute gehen wir es aber etwas anders an und probieren ein Rezept, bei dem wir einige Zutaten schon bei uns zu Hause finden können.

Du benötigst:

  • Mandelöl
  • Aloe Vera Gel
  • Milch mit einem Fettanteil von mindestens 3,5 Prozent
  • Wahlweise: ätherische Öle

Lass uns zuerst über diese Zutaten sprechen, bevor wir auf Seite 2 zu Druid:innen werden und uns ans konkrete Rezept wagen.

Lebenselixier Mandelöl

Wer schön sein will, muss Mandelöl besitzen! Ein Klassiker, wenn es um die Haut- und Haarpflege geht. Es enthält wichtige Vitamine und hat einen hohen Gehalt an Ölsäure. Säure hört sich vielleicht zuerst beängstigend an, doch genau das braucht unsere Haut. Die Ölsäure ist wie eine wilde Entdeckerin, die sich durch unsere Hautschichten durchkämpft und uns so als Schutzbarriere dient. Auch ihre beste Freundin Linolsäure ist im Mandelöl enthalten und schützt uns vor UV-Licht. Die ménage à trois bildet die in der Flüssigkeit enthaltene Palmitinsäure, die den Säureschutzmantel der Haut stärkt.

Das Schönheitselixier sollte dein treuer Begleiter von der Geburt bis zum Tod sein. Es eignet sich für den Intimbereich von Babys nach dem Wickeln, damit der Spruch „so sanft wie ein Babypopo“ auch hält, was er verspricht. Du kannst es außerdem als ein Massageöl und zum Einmassieren in der Schwangerschaft verwenden. Wenn sich die ersten grauen Haare und kleinen Fältchen anschleichen, dann hilft dir das Öl ebenso dabei, deine Haut zu straffen.

ungeschälte Mandeln
Hier fehlen noch einige Schritte, bis du die Mandeln auf deine Haut auftragen kannst. (Foto: Pixabay)

Kühlende Brise dank Aloe Vera

Wer richtig ambitioniert ist, kann es selbst aus der Pflanze gewinnen. Hier musst du aber darauf achten, dass du die äußere Schale gut entfernst. Die ist nämlich giftig. Wem das zu umständlich ist, der kann es fertig im Fläschchen kaufen: Aloe Vera Gel. Vielleicht hast du auch schon eine Flasche bei dir zu Hause stehen. Eine Erinnerung aus einem Sommerurlaub, bei dem du nicht an Krebs wie in Kurvenkratzer sondern an Krebs, das feurigrote Schalentier, denkst, das du verkörpert hast, als du viel zu lange unter der heißen Sonne gelegen bist.

Aloe Vera Gel ist ein Allroundtalent und ein richtiger Alleskönner. Am besten bekannt ist es für seine kühlende Wirkung. Du kannst es daher nicht nur bei Sonnenbrand anwenden, sondern auch bei Insektenstichen. Außerdem ist es ein Inhaltsstoff in vielen Anti-Aging-Produkten, da es deine Haut wieder frisch strahlen lässt.

Aufgeschnittene Aloe Vera Pflanze
Aloe Vera: nicht nur im Sommer kühlend. (Foto: Pixabay/Franziska Ingold)

Milch: Engel und Teufel zugleich

Milch kann für deine Haut Himmel oder Hölle bedeuten. Für einige ist Milchkonsum die Ursache von Hautunreinheiten wie Pickel. Deshalb kann es sinnvoll sein, für ein besseres Hautbild auf Milchprodukte zu verzichten.

Wenn du Milch hingegen äußerlich anwendest, kann sie eine ganz andere Wirkung auslösen. Auch hier haben wir es wieder mit einer Säure zu tun, die dich vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. In diesem Fall ist es die Milchsäure. Die Enzyme in der Milch halten deine Haut außerdem elastisch. Die Vitamine A und E helfen zusätzlich gegen Falten.

Ein Klecks Milch
Du musst nicht darin baden. Ein Klecks Milch reicht. (Foto: Pixabay)

Auf der nächsten Seite erfährst du, wie aus den Zutaten deine fertige Hautcreme wird.

Über die Serie

Putzmittel, Kosmetik oder natürliche Arzneimittel selbst herstellen? Gar kein Problem. Denn du hast wahrscheinlich alles dafür im Küchenschrank! Die Natur hat uns zahlreiche kleine Helferlein geschenkt, die bereits unserer Großeltern zu schätzen wussten – und genau die stellen wir in der Serie „Aus Omas Küchenschrank“ vor. Feier mit uns die Renaissance des Küchenschranks und erleichtere deinen Alltag mit unseren nützlichen Tipps, How-tos und Lifehacks.

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