Superheldin in Orange
Was haben der Physiker Albert und eine Marille gemeinsam? Sie sind beide Ein-Stein-Obst. Genug gescherzt. Bei der Aprikose bedeutet orange nicht „Halt!“, sondern „Greif zu!“. Wie die Farbe deine Gesundheit sogar verbessern kann, erfährst du heute.
Dieser Beitrag beantwortet dir folgende Fragen:
- Woher stammt die Superfrucht Aprikose?
- Wie schützt uns die Frucht vor schädlichen Einflüssen und Migräne?
- Warum kannst du das süße Superfood bedenkenlos naschen?
Am Ende verraten wir dir noch ein ungewöhnliches Rezept: Tofuschnitten mit Kürbiskernen auf Aprikosen-Tomaten-Gemüse.
Das blühende Superfood Marille
Der letzte Schnee ist gefallen und so langsam aber sicher schleicht sich der Frühling an. Die Tage werden länger, die Schichten an Kleidung weniger und die ersten (und auch schon zweiten) Pflanzen beginnen zu blühen. Was Allergiker:innen wahrscheinlich nicht wirklich freut, ist zumindest für den Rest der Bevölkerung schön anzusehen.
Ein besonderes Highlight des Frühlings ist die Marillenblüte in der österreichischen Wachau. Sie beginnt in den letzten Märzwochen und verwandelt die Region in ein weiß-rosa Blütenmeer. Hier verwendet man den österreichischen Begriff Marille. Du kannst aber genauso gut Aprikose sagen.
Welchen Begriff Leute aus Österreich UND Deutschland verstehen? Superfood. Das ist die Frucht nämlich. Ab Mitte Juli kann sie dann geerntet werden. Wir machen dir jetzt schon Vorfreude.
Marille, oder doch Aprikose?
Die Bezeichnung Marille hat ihren Ursprung wahrscheinlich vom wissenschaftlichen Namen „Prunus armeniaca“. Den hat die Frucht dank ihres armenischen Ursprungs bekommen, wo sie schon in der Antike bekannt war. Daraus wurde dann das italienische „armellino“ und aus dem wiederum Marille. Der Begriff rollt doch gleich viel schöner von der Zunge als seine wissenschaftliche Schwester. Er wird in Österreich, Bayern und Südtirol verwendet. Auch die Aprikose hat einen lateinischen Ursprung. „Persicum praecoquumlat“,bedeutet so viel wie frühreifer Pfirsich. Diesen Begriff verwendet man in den restlichen deutschsprachigen Regionen.
Regional & international
Obwohl Marillen schon seit der Antike bekannt sind, ist ihre Herkunft trotzdem ein Streitthema in der Wissenschaft. Einigen Vermutungen zufolge könnte das Obst seinen Ursprung – wie so viele Sachen – auch in China haben. Heute befindet sich das größte Anbaugebiet in der Türkei, genauer gesagt in der Provinz Malatya. Da die Bäume Wärme lieben, werden sie vor allem im Mittelmeerraum angebaut.
Aprikosen – Ja, wir verwenden beide Begriffe. Sorry für etwaige Verwirrungen! – werden aber in ganz Europa angebaut, was sie zu einem regionalen Superfood macht. Vorausgesetzt, du kaufst regional, aber davon möchten wir natürlich stark ausgehen.
Generell ist die Frucht ein richtiges gutes Werk für die Umwelt. Das Gegenteil einer Umweltsünde sozusagen. Marillenbäume werden oft gepflanzt, um Gebiete vor einer drohenden Versandung zu schützen. Außerdem hat die Frucht mit 130 Gramm pro 100 Gramm eine gute CO2-Bilanz.
Dieser CO2-Wert wurde vom IFEU-Institut für Energie und Umweltforschung in Heidelberg berechnet. Die Emissionen aller Treibhausgase wurden inkludiert und in CO2-Äquivalente umgerechnet.
Klarer Kopf und klare Haut
Du kennst vielleicht die Bauernweisheit, dass man von Karotten gute Augen bekommt? So ähnlich ist es auch bei Marillen. Sie enthalten denselben Inhaltsstoff: Beta-Carotin. Deswegen haben die beiden Snacks auch dieselbe Farbe. Das Beta-Carotin wird in unserem Körper in Vitamin A umgewandelt und kann tatsächlich vor Sehstörungen schützen. Es sorgt außerdem für eine gesunde Haut.
Der Inhaltsstoff ist auch als Provitamin A bekannt. Pro 100 Gramm enthalten die Früchte 1,6 Milligramm Provitamin A und sind verglichen zu anderen Obstsorten weit vorne.
Zusammen mit Vitamin C und Vitamin E kann der Konsum von Aprikosen außerdem deiner Haut dabei helfen, sich vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Auch deine Körperzellen werden vor schädlichen Einflüssen bewahrt. Daher wird den Früchten auch nachgesagt, Krebserkrankungen vorbeugen zu können. Eine Alternative zur medizinischen Vorsorge sind sie aber natürlich trotzdem nicht.
Wer unter Kopfschmerzen oder Migräne leidet, sollte jetzt auch gut aufpassen. Die Kerne der Frucht enthalten nämlich Dimethylglycine. Dieser Inhaltsstoff wirkt schmerzlindernd. Die Kerne gibt es auch für die äußere Anwendung als Balsam. Die darin enthaltene Linolsäure wirkt Hautreizungen entgegen.
Auf der nächsten Seite lernst du die kontroversen, aber auch die süßen Seiten der Frucht und ein Rezept kennen.
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Über die Serie
Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.
In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!