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Brennnessel
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Ein absoluter Brenner unter den Heilkräutern

Brennnessel. Ein Wildkraut, mit dem man beim Waldspaziergang lieber nicht in Berührung kommen möchte. Tja, solltest du aber! Wir zeigen dir wie und warum du diese Heilpflanze unbedingt für dich nutzen solltest.

Seite 2/2: Wo Brennnessel zu finden ist, wie man sie pflückt und was man Leckeres aus ihr zaubern kann.

 

Wo sie zu finden ist

Brennnessel mögen nährstoffreichen Boden, wachsen aber auch auf Brachland oder Schuttplätzen. Von Mai bis Juni sprießen sie nur so aus der Erde.

  • Garten- oder Gummihandschuhe sind dabei deine besten Freunde
  • Pflücke am besten immer die kleinen, jungen Blätter, also den obersten Trieb -> je größer die Brennnesselblätter, desto fasriger
  • Untersuche die Unterseite auf Blattläuse, Spinnen, Schmetterlingseier, Käfer oder sonstige Insekten
  • Schneide immer den gesamten Stängel ab und pflücke die Blätter am besten von unten bis oben streichend. So werden die brennenden Härchen am wenigsten zerstört.

Du solltest das Heilkraut am besten nach Standort auswählen. Im Schatten wachsende Brennnessel haben oft weniger Härchen als in der Sonne wachsende.

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Jetzt weißt du, wie man Brennnessel richtig pflückt. Beim nächsten Waldspaziergang also Körbchen, Gartenhandschuhe und eventuell sogar eine Gartenschere nicht vergessen. (Der Laptop kann zu Hause bleiben) Foto: Canva/ Slatan

Quick Fact

Der sogenannte „Fraßschutz“ ist die Bezeichnung für die brennende Eigenschaft der Brennnessel. Die Brennhaare befinden sich auf den Blättern und dem Spross. So schützt sie sich vor Fressfeinden.

Brennnessel essen – Allrounder in der Küche

Aber wie ist es möglich dieses brennende Kraut zu schlucken, ohne Speiseröhre und Magen von innen zu verbrennen? Es gibt verscheiden Möglichkeiten, um die Pflanzenstruktur der Brennnessel zu zerstören, damit ihre Brennhaare nicht mehr wirken können:

  1. kurz aufkochen
  2. mit einer Teigrolle durchrollen
  3. mixen oder pürieren
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Wenn du faul bist oder wenig Zeit hast, aber trotzdem gerne Brennnessel in deinem Frühstück verarbeiten möchtest, kannst du alle Schritte überspringen und sie gleich gemeinsam mit z.B. Banane, gefrorener Mango und Ananas sowie Hafermilch mixen. So werden alle brennenden Härchen vollständig zerstört. Mit Toppings deiner Wahl anrichten und Voilá! Eine leckere und super schnelle, grüne Smoothie-Bowl. Foto: Canva/ natashabreen

Der weiteren Verarbeitung der Brennnessel sind danach keine Grenzen mehr gesetzt und du kannst etwa Basilikum, Spinat oder Salat damit ersetzen. Hier ein paar Rezeptideen für dich:

  • Brennnessel-Spinat (die Blätter wie normalen Blattspinat dünsten und würzen)
  • Brennnessel-Pesto
  • Brennnessel-Quiche
  • Brennnessel-Omelett
  • Brennnessel-Pfannkuchen/ Palatschinken/ Crêpes
  • Grünen Smoothie mit Brennnessel
  • Brennnessel-Suppe
  • Brennnesseltee
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Als Pesto, in Omas Käseknödel-Rezept eingearbeitet oder anstatt Spinat in einem frisch zubereiteten Omelett. Die Möglichkeiten zur Verarbeitung von Brennnessel sind grenzenlos. Foto: Getty Images / Algefoto/ Mykola Lunov/proninamarina. Grafik: Kurvenkratzer
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Foto: Canva/ Kucova

Brennnesseltee Rezept

  • 1-2 Teelöffel Brennnesselblätter
  • 250 ml Wasser

Für einen leckeren Brennnesseltee etwa 1- 2 Teelöffel Brennnesselblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. Nach 10 Minuten abgießen und fertig!

Falls der Tee zu neutral schmeckt oder du den Brennnessel-Geschmack nicht abkannst, kannst du ihn mit etwa Minze, Zitronenmelisse oder Holunderblüte aufpeppen!

Dosierung: Es wird empfohlen drei bis viermal täglich eine Tasse Brennnesseltee zu trinken. Aufgrund des Nitratgehalts sollte er allerdings nur jeweils zwei bis drei Wochen am Stück, ein bis zweimal pro Jahr getrunken werden.

Frohes pflücken, kochen, essen und trinken wünschen wir! Das Brennen wünschen wir dir nicht, aber mit unseren Tipps solltest du es hoffentlich auch ohne Brennnessel-Stich schaffen.

Über die Serie

Avocado, Gojibeeren, Acai & Co. Die Rede ist von sogenannten Superfoods, welche den Körper bekanntlich entgiften und das Immunsystem stärken sollen. Wir gehen dem Ernährungstrend und Marketinghype auf den Grund und untersuchen, ob diese wirklich vital- und nährstoffreicher sind als herkömmliche Nahrungsmittel. Wir zeigen euch, welche regionalen Alternativen es zu den Exoten gibt und wie sie euch bei einer Krebsdiagnose gesundheitlich unterstützen können.

In unserer Superfood-Serie findest du nicht nur überraschende Gesundheitsbenefits, spannende Tipps, erstaunliche Fakten sowie den ein oder anderen heißen Kochtipp, sondern auch unsere Kurvenkratzer-Fact-Sheets, mit allen „healthy facts“ zu den jeweiligen Superfoods, alle auf einen Blick!

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