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Vaginalkrebs

Bei Vaginalkrebs handelt es sich um einen malignen Tumor im Bereich der Vagina. Die Vagina gehört zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau. Sie besteht aus einem 10-12 cm langen und dehnbaren Muskelschlauch, der von einer Schleimhaut bedeckt ist. Die Vagina ist Teil des Geburtskanals und verbindet die Gebärmutter und den Vaginavorhof.  

Vaginalkrebs kann von verschiedenen Geweben ausgehen: 

  • Der größte Teil der Vaginalkarzinome (ca. 95%) sind Plattenepithelkarzinome. Sie entstehen aus Veränderungen der obersten Schleimhautschicht und breiten sich eher langsam aus. 
  • Adenokarzinome, welche von Drüsenzellen ausgehen, sind eher selten. 

Wie häufig ist Vaginalkrebs? 

Das Vaginalkarzinom macht ungefähr ein bis zwei Prozent aller bösartigen Erkrankungen des weiblichen Genitaltraktes aus. Es handelt sich somit um eine eher seltene Erkrankung und betrifft weniger als eine von 100.000 Frauen. 

Welche Risikofaktoren begünstigen Vaginalkrebs? 

Bei den meisten Vaginalkarzinomen kann die Ursache nicht eindeutig bestimmt werden. Einige Risikofaktoren, die eine Entstehung begünstigen, sind bekannt. Diese ähneln den Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) und Vulvakarzinom:

  • Infektion mit HPV (Humanem Papillomavirus). vor allem die Infektion mit HPV 16 oder HPV 18 kann das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen. 
  • Wenn die chronische Hauterkrankung Lichen sclerosus an der Vulva auftritt. 
  • Vaginale intraepitheliale Neoplasie (ValN) – Gewebeveränderung der Vagina-Schleimhaut 
  • Rauchen 

Welche Symptome zeigt Vaginalkrebs? 

Häufig wird Vaginalkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium auffällig. Folgende erste Symptome können ein Anzeichen für Vaginalkrebs sein:  

  • Blutiger Ausfluss aus der Vagina, teilweise mit unangenehmem Geruch  
  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder Schmerzen beim Sex 
  • Knotige Veränderungen an der Vagina 

Folgende Symptome treten in einem fortgeschrittenen Stadium auf:

  • Schmerzen im Unterleib 
  • Beeinträchtigung von Harnblase und/oder Darm 

Wie wird Vaginalkrebs behandelt? 

Die Therapie richtet sich nach der Art des Tumors, seiner Ausbreitung sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen. Häufig werden verschiedene Behandlungsformen kombiniert. 

  • Operation: In frühen Stadien kann eine chirurgische Entfernung des Tumors möglich sein. Dabei wird – je nach Lage und Größe – nur ein Teil der Vaginalwand oder in seltenen Fällen die gesamte Vagina entfernt. 
  • Strahlentherapie: Oft ist die Strahlentherapie ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Sie kann von außen (perkutane Bestrahlung) oder innen (Brachytherapie) erfolgen – oder beides in Kombination. 
  • Chemotherapie: Bei fortgeschrittenem Vaginalkrebs oder wenn eine Operation nicht möglich ist, kann zusätzlich eine Chemotherapie eingesetzt werden. Diese erfolgt meist begleitend zur Strahlentherapie. 

Da Vaginalkrebs eine sehr seltene Erkrankung ist, sollte die Behandlung unbedingt in spezialisierten Zentren mit entsprechender Erfahrung erfolgen. Dort steht in der Regel ein interdisziplinäres Team zur Verfügung, das eine individuell angepasste Therapieplanung ermöglicht. 

Nach Abschluss der Behandlung sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um ein mögliches Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 

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