7 min
Sonnenschutz
7 min

Hautsache geschützt

Sonne wärmt, heilt, belebt – und kann dennoch gefährlich sein. Warum Eincremen sexy ist, mehr kann als nur Falten zu verhindern und wie du trotzdem genug Vitamin D ankommt, obwohl Krebstherapien Lichtempfindlichkeit auslösen können: Wir haben uns schlau gemacht.

Du bist hier richtig, wenn:

  • Du wissen willst, wie du deine Haut richtig schützt – ganz egal, ob mit oder ohne Krebsdiagnose.
  • Du dich fragst, wie Sonnenschutz und Vitamin D zusammenpassen – und warum Kokosöl leider keine Lösung ist.
  • Du Sonne lieber smart, sorglos und gut geschützt genießen möchtest.

Die Sonne – Lichtquelle, Wärmespenderin, Stimmungsaufhellerin, Krebserregerin. Ja, auch die goldene Scheibe hat ihre Schattenseiten. Denn Sonnenstrahlen helfen zwar bei der Bildung von Vitamin D, können aber auch Hautzellen schädigen – mit teils gravierenden Folgen.  

Was viele nicht wissen: Bei einigen Krebspatient:innen können eine medikamentöse Therapie, Chemo, Bestrahlung oder eine OP die Haut empfindlicher machen oder sogar eine ausgeprägte Lichtempfindlichkeit auslösen. Das heißt: schneller Sonnenbrand, mehr Hautreizungen und ein langfristig höheres Risiko für Hautschäden.

Besonders frische Narben und bestrahlte Haut brauchen konsequenten Schutz. Dasselbe gilt für Lippen und Ohren – egal ob mit oder ohne Krebs. Die werden beim Eincremen nämlich gerne ausgelassen. Was du als Krebspatient:in im Falle einer Photosensibilisierung tun kannst, erklären wir dir am Ende des Artikels.

Gesundheitserreger Sonnenmuster_billnollGetty Images
Wird dir bei diesem Anblick nicht gleich wärmer ums Herz? (Foto: billnoll/ Getty Images)

Vitamin D? Ja, bitte. 

Es gibt zwei Arten von Menschen: Die einen rennen bei den ersten Sonnenstrahlen raus, legen sich in den nächstbesten Park, drehen das Gesicht zur Sonne und lassen es brutzeln. Die anderen ziehen sich zurück in den Schatten, fast schon schuldbewusst, und vermeiden jegliche Sonnenbestrahlung.

Wenn du zu den „Je bräuner desto besser“-Befürworter:innen gehörst, dann hoffentlich mit dem richtigen Sonnenschutz. Obwohl eine „gesunde Bräune“ leider gar nicht existiert.

Ein positiver Aspekt, der mit der Sonneneinstrahlung kommt, ist die Aufnahme von Vitamin D – das fettlösliche „Sonnenvitamin“, dass unter anderem für unsere Knochengesundheit, Muskelfunktion und unser allgemeines Immunsystem wichtig ist.

Wusstest du, dass… 

80 bis 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs der Körper selbst, mithilfe von Sonnenlicht, produziert? Dabei reicht es schon aus, Gesicht, Hände und Unterarme unbedeckt für fünf bis 25 Minuten in die Sonne zu halten. Je nach Hauttyp natürlich. Die restlichen 10-20 Prozent sollten über eine bewusste Ernährung abgedeckt werden – durch Lebensmittel wie etwa Sardinen, Hering, Wildlachs, Milchprodukte, Steinpilze oder Eier.

Du musst also kein Toastbrot sein, um Vitamin D zu tanken. Denn der Mythos, man müsse stundenlang ungeschützt in der Sonne braten, um genug Vitamin D zu produzieren, ist ungefähr so wissenschaftlich fundiert, wie der Glaube, dass Karotten die Augen schärfen. Denn Sonnenschutzcremes mit UV-Filtern bieten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlen. Der Körper ist dadurch weiterhin UVB-Strahlung ausgesetzt und kann daraus Vitamin D synthetisieren.

Solltest du einen diagnostizierten Vitamin-D-Mangel haben, kann die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll sein. Sprich das aber am besten mit deinen Ärzt:innen ab.

Gesundheitserreger Sonnenliegen Am Strand Charl DurandPexels
Egal ob Team Sonne oder Schatten: Um den richtigen Sonnenschutz solltest du dich in beiden Fällen kümmern. Ja, auch im Schatten. (Foto: Charl Durand/Pexels)

UVA vs. UVB – was ist was? 

UVA-Strahlung dringt tief in die Haut ein. Sie ist das fiese Zeug, das Falten macht, das Bindegewebe schwächt und auch Krebs mitverursachen kann – auch bei bewölktem Himmel und durch Fensterglas. 

UVB-Strahlung dringt nicht ganz so tief ein, ist aber der Hauptverursacher für Sonnenbrand. Und Sonnenbrand = Zellschaden = erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Sonnenbrand? Nein, danke. 

Sonnenschutz ist wie deine Steuererklärung. Du weißt, dass du dich darum kümmern solltest, so richtig Lust auf das ewige Einschmieren hast du aber selten. Trotzdem: Wenn es einen Lifehack gibt, der dich gleichzeitig vor Falten, Pigmentflecken, Hautkrebs und rekordverdächtigen Sonnenbränden zweiten Grades schützen kann, dann ist es der kleine weiße Klecks aus der Tube. Ja, Schatten, hautbedeckende Kleidung, Sonnenhut und Sonnenbrille helfen auch.  

Aber welche Sonnencreme ist denn nun die Richtige? Hier gilt: Der beste Sonnenschutz ist der, der regelmäßig und richtig angewendet wird. 

Bei der Wahl einer Sonnencreme solltest du folgende Kriterien beachten:

  • Achte auf einen Lichtschutzfaktor (LSF) 30 oder höher – für helle Hauttypen und bei empfindlicher Haut sogar LSF 50. 
  • Bei der Wahl der Creme solltest du auf den Begriff „Breitbandschutz“ achten. So bist du sowohl gegen UVA- als auch gegen UVB-Strahlen geschützt. 
  • Verwende wasserfeste Sonnencreme, wenn du schwitzt oder schwimmen gehst. 
  • Du hast sensible Haut? Dann vermeide Parfums, Alkohol oder Konservierungsmittel. 
  • Mineralische UV-Filter (z. B. Zinkoxid, Titandioxid) können eine gute Option bei sensibler Haut sein, da sie anstatt in die Haut einzuziehen, wie ein Spiegel auf der Hautoberfläche liegen und die Sonnenstrahlen reflektieren.

Weitere Tipps und was du auf jeden Fall bei der Sonnenschutzpflege vermeiden solltest, brutzelt für dich auf der nächsten Seite.

Jetzt teilen