
Hautsache geschützt
Sonne wärmt, heilt, belebt – und kann dennoch gefährlich sein. Warum Eincremen sexy ist, mehr kann als nur Falten zu verhindern und wie du trotzdem genug Vitamin D ankommt, obwohl Krebstherapien Lichtempfindlichkeit auslösen können: Wir haben uns schlau gemacht.
Seite 2/2: Alle No-Gos zum Thema Sonnenschutz erwarten dich auf dieser Seite.
Was ist LSF?
LSF steht für Lichtschutzfaktor. Er gibt an, wie viel länger du theoretisch in der Sonne ohne zu verbrennen bleiben kannst, im Vergleich zu keinem Schutz. Sprich: LSF 30 heißt, dass du 30-mal länger geschützt bist. Klingt super, aber nur wenn du genug und regelmäßig nachcremst. Wichtig ist hier, die Creme dick und lückenlos aufzutragen.

Sonnenschutz No-Gos
- Das liegt auf der Hand, aber ja: zu langes Sonnenbaden natürlich. Übrigens kann UV-Strahlung auch im Schatten wirken.
- Vermeide es, Sonnencreme nur einmal täglich aufzutragen. Denn durch Schweiß, Reibung und Wasser verliert sie ihre Wirkung.
- Ignoriere nicht das Ablaufdatum – alte Produkte verlieren ihre Schutzwirkung.
- „Schnell bräunen“ mit Bräunungscremes, Öl oder Babyöl – das ist nicht nur gefährlich, sondern erhöht auch das Hautkrebsrisiko massiv.
- Vermeide chemische UV-Filter wie Oxybenzon (Benzophenone-3) oder Octinoxat, die in einigen gängigen Produkten enthalten sind, hormonell wirken, allergische Reaktionen auslösen können und sogar im Verdacht stehen, Korallenriffe und marine Ökosysteme zu schädigen. Achte also immer gut auf die Inhaltsstoffe.
- Mikroplastik ist nicht nur für die Haut, sondern auch für die Umwelt bedenklich. Auf der sicheren Seite bist du mit zertifizierter Naturkosmetik oder Produkten, die explizit als „frei von bedenklichen Inhaltsstoffen“ gekennzeichnet sind.

Photosensibilisierung – was tun, wenn die Haut spinnt?
Wenn du während deiner Krebstherapie merkst, dass du plötzlich extrem empfindlich auf Sonne reagierst – mit Sonnenbrand nach kurzer Zeit, Flecken oder Verfärbungen auf der Haut oder auf Nägeln – kann das an deinen Medikamenten liegen. Ob du ein anderes Medikament brauchst, entscheidet dann deine Ärztin oder dein Arzt. Das ist allerdings nicht immer möglich. Was du trotzdem tun kannst? Erstmal abklären, ob eine Photosensibilisierung vorliegt und wenn das der Fall ist, die Sonne meiden und deine Haut gut schützen.
Verwende eine Sonnencreme mit UVA-Filtern (nicht nur UVB), am besten mit mineralischen Filtern und Antioxidantien wie z. B. Vitamin C oder E. Trage lange, dicht gewebte Kleidung, Sonnenbrille und einen Sonnenhut. Und Achtung: Auch drinnen ist Vorsicht angesagt, denn UVA-Strahlen kommen durch Fensterglas, auch im Auto. Bei längeren Fahrten, oder wenn du oft am Fenster sitzt, kann eine spezielle UVA-undurchlässige Schutzfolie sinnvoll sein. Sonnenschutz ist also dein bester Freund – auch nach der Therapie.
Sonnenschutz ist Selbstschutz
Egal ob du gesund, chronisch krank oder krebsfrei bist: UV-Schutz ist Selbstfürsorge. Sonnenschutz ist nicht nur ein Thema für den Strandurlaub. Und falls du’s noch hören möchtest: Nein, Kokosöl ist kein Sonnenschutz. Und Babyöl auch nicht. Lies die Inhaltsstoffe – denn dein Körper ist kein Experimentierfeld für bedenkliche Chemie.
Das tägliche Eincremen sollte genauso selbstverständlich sein wie Zähneputzen. Es ist ein täglicher Akt der Hautgesundheit, also lieber zu viel Schutz als zu wenig. Und Schatten? Der ist meist sogar der klügere Rückzugsort.
In diesem Artikel hast du gelernt:
- Warum Sonnenschutz mehr ist, als nur ein Mittel gegen Sonnenbrand.
- Wie UVA, UVB, LSF & Co. funktionieren und was wirklich schützt.
- Worauf du beim Sonnenschutz besonders achten solltest.
Quellen und Links zum Weiterlesen:
- Auf der Webseite des Deutschen Krebsforschungszentrum kannst du nachlesen, was du beachten solltest, wenn du während der Krebstherapie in die Sonne gehst und was du bei der Wahl der Sonnencreme beachten solltest.
- In einem Paper des Umweltbundesamts Deutschland kannst du mehr zu chemischen UV-Filtern in Sonnenschutzmitteln nachlesen.
Titelbild: Majaiva/Getty Images
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