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Gesellschaft, Unternehmertum und Wandel
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Die Chancen von Digitalisierung in der Krise

Als Entwicklungskonstante der globalen Gesellschaft mischt sich COVID-19 gleich in all unsere Lebensbereiche. Neue Konsummuster und Arbeitsroutinen werden geformt, unser Wertesystem verändert sich gleichermaßen wie Alltagskultur und Lebensart. Nicht nur in unser soziales Leben wird dadurch massiv eingegriffen, sondern auch in Angebot und Nachfrage von Dienstleistungen und Waren, in die wirtschaftliche und politische Stellung von Organisationen, Branchen und Länder. Werden wir zwischen den Epochen vor und nach Corona unterscheiden?

Seit Einbruch der Corona-Krise erleben wir ein unkontrolliertes Zusammenbrechen unserer Routinen. Pandemie. Sicherheitsabstand. Quarantäne. Eine Vielzahl an neuen Begriffen wird plötzlich ganz selbstverständlich in den alltäglichen Wortschatz integriert. „Bleib gesund“ wird zur neuen Grußformel, obgleich sie gleichzeitig impliziert: Bleib mir aber bitte auch fern.
Corona beeinflusst unser gesellschaftliches Weltbild, unsere Werte und unser Denken. Kommunikation hat sich verändert. Und das eventuell sogar langfristig. Die Veränderungskräfte wirken in jedem einzelnen Menschen und über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Lebensstile, Arbeitswelten, Einkaufsgewohnheiten und verwendete Medien und Technologien unterliegen einem Wandel. Flüge werden gestrichen, Fabriken bis auf weiteres stillgelegt, in China ist der Himmel erstmals seit langem wieder zu sehen. Es scheint, als ob sich die Welt sich ein kleines bisschen langsamer drehen würde.

Neue Chancen durch Digitalisierungszwang

Dass Technologien zentraler Bestandteil unseres Lebens geworden sind, ist nichts Neues. Aktuell führen wir aber noch mehr Doppelleben im Netz als bisher: Beinahe rund um die Uhr teilen wir dort unsere Leben, Interessen, Meinungen und Erfahrungen. Nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Kontext. Hinzu kommt nun, dass sich auch der Kontakt zu den allermeisten Freunden und Verwandten größtenteils über das Datennetz abspielt. Was bis vor kurzem kaum denkbar war, ist nun zur notwendigen Realität geworden: Wir lassen Geburtstagskinder im virtuellen Raum hochleben, halten Meetings flächendeckend in Conference-Calls ab und „gehen auf eins“ im Videochat.
Die Digitalisierung aus der Not heraus birgt auch Chancen für neue Formen des Zusammenlebens. Und diese gilt es, herauszuarbeiten. Das Erkennen und analysieren von Trends heißt, frühzeitig deren Auswirkungen einschätzen zu können, um so mit den eigenen Bedürfnissen anpassungsfähig bleiben zu können. Schon Charles Darwin wusste, dass es weder die stärkste noch die intelligenteste Spezies ist, die überlebt, sondern diejenige, die am besten auf Veränderung reagieren kann.

Veränderter Wissensaustausch

Vor allem in Krisenzeiten ist es besonders wichtig, qualitativ hochwertiges Wissen zu vermitteln. Die gute Nachricht: Unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern sich in Zeiten wie diesen dramatisch. Wir verlieren die Scheu vor neuen Medien und befinden diese vielleicht sogar als nützlich. Alte Ansichten werden entstaubt. Neue Wege werden hier vor allem im Bereich der Gesundheitskommunikation eröffnet.

Wer es nun versteht auf den Zug aufzuspringen, kann neue Trends zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Maßgeschneiderte Inhalte und zielgruppengerechte Kommunikation müssen endlich zum Standard werden. Es gehören neue Digitalkonzepte gedacht, die eine möglichst reibungslose und angenehme Patient Journey ermöglichen. Es ist an der Zeit, sich endlich über eigenen Videocontent und themenspezifische Webportale Gedanken zu machen. Denn sie werden künftig viel selbstverständlicher als bisher funktionieren.
Glücklich werden die, die es schaffen, sich die neue Welt einfach zu machen. Und wie es mit dem Glück halt so ist: Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.

Martina Hagspiel
Über die Serie

Was bedeutet Krebs für Mensch und Gesellschaft? Wie verändert die Digitalisierung den Umgang mit schweren Erkrankungen? Und vor allem: Wie kann man diese nutzen, um einen Mehrwert zu schaffen? Themen wie diese gehören aufs Tapet gebracht und aus einer betroffenenzentrierten Sichtweise diskutiert.

Als ehemalige Brustkrebspatientin und Kurvenkratzer-Gründerin weiß Martina ganz genau wovon sie spricht, wenn sie Themen rund um den Lebensumstand Krebs beleuchtet. Ihre Erfahrungen sind persönlich, professionell und kritisch. Ihre Stimme ist nicht nur die einer Unternehmerin, sondern auch die einer Betroffenen. Das Wissen, das aus ihrer Erkrankung entstanden ist will sie nutzen um zu vermitteln, aufzuklären und den Umgang mit der Erkrankung für andere leichter zu machen.

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