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Aufgeben ist keine Option
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Diagnose Glioblastom – Wie das Mistding nicht gewinnt

„Das Ding“ ist bei Alex ein Glioblastom. Ein aggressiver und unheilbarer Hirntumor, dessen Diagnose erst einmal Schock und Hilflosigkeit ausgelöst hat. Aber Alex weiß: Aufgeben ist nicht, sonst gewinnt der Tumor. Wie dieses Weitermachen im Alltag aussieht und wie wichtig ihm der Austausch mit anderen Betroffenen ist.

Alltag mit Glioblastom

Alex‘ Überzeugung? Weitermachen und nicht aufgeben, sonst gewinnt der Tumor automatisch. Er legt anderen Betroffenen ans Herz, trotz der schwerwiegenden Diagnose nicht in Panik zu verfallen und den Alltag, soweit möglich, weiterhin selbstbestimmt zu gestalten. Trotzdem kennt auch er mit der Erkrankung verbundene Einschränkungen: “Ich arbeite wieder Vollzeit in meinem bisherigen Job und versuche, mich damit zu arrangieren, dass ich nicht mehr das Leistungsniveau erreichen werde, das ich vor der Erkrankung von mir gewohnt war. Das zuzugeben ist aber nicht immer einfach, teilweise auch reichlich frustrierend.”

Eine Krebsdiagnose schlägt ein wie eine Bombe. Wie du direkt nach der Diagnose auf dich achten kannst, und wie du am besten „weitermachst“, erfährst du in unseren Kurvenkratzer-Checklisten „Diagnose: Krebs – und was nun?“ und „Ist die Diagnose gesichert?

Magazin Justin Veenema ZP MWApkn Unsplash
Aufgeben tut man einen Brief und kein Leben. Alex macht trotz Glioblastom weiter und lässt "das Ding" nicht gewinnen. Foto: Unsplash
“Ich habe mir gewünscht, dass meine Familie und Freunde mich so behandeln wie auch vor der Diagnose. Das klappt überwiegend gut.”
Alex

Alex zieht weiterhin Kraft aus der Beziehung zu seiner Frau, seinem sozialen Umfeld und den Dingen, die ihm auch in der Vergangenheit schon Spaß gemacht haben. Er wünscht sich keine Sonderbehandlung, sondern möchte, dass Familie und Freunde genauso mit ihm umgehen wie auch vor der Erkrankung. Damit fährt er bisher gut. Doch natürlich sind Ängste, wie sie alle Krebspatient*innen kennen, auch für ihn Teil des Alltags. Oft versucht er sie einfach wegzuschieben oder gar zu ignorieren, was sich, wie er sagt, wahrscheinlich rächen wird, wenn es zu einem sogenannten Rezidiv – also dem für Glioblastome üblichen erneuten Tumorwachstum – kommen sollte. Bis dahin muss das Leben weitergehen, denn sonst gewinnt das Mistding.

Gemeinsam gegen Glioblastom wurde von yeswecan!cer und dem Deutschen Innovationsbündnis Krebs & Gehirn e.V. (DIK&G) ins Leben gerufen, um zwei entscheidende Bedürfnisse von Glioblastom-Patient*innen zu erfüllen: sachliche Informationen bereitstellen und Unterstützung durch die Gemeinschaft ermöglichen. Erst kürzlich hat die Bewegung die Charta der Rechte von Hirntumorpatient*innen ins Deutsche übersetzt und macht sich dafür stark, die Versorgung und Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern.

Am 17. Juli 2021 veranstaltet die Kampagne anlässlich des Glioblastom-Tages schon zum zweiten Mal ein virtuelles Event für Patient*innen, Angehörige und Interessierte. Folge Gemeinsam gegen Glioblastom auf Facebook oder Instagram, um Näheres zum Event zu erfahren, und melde dich hier an:

Credits:

Titelfoto: Privat

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