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Do's and Don'ts
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Wie rede ich mit Kindern über Krebs?

Mit Kindern über Krebs zu sprechen ist keine einfache Sache. Sie sollen nicht überfordert werden, auf der anderen Seite verdienen sie die Wahrheit. Wir haben sieben Beispielsätze für dich, was du sagen kannst.

Niemand sagt, dass es immer einfach ist, mit Kindern zu reden. Sie scheinen oft in ihrer eigenen Welt zu sein. Und das sind sie auch. In dieser Welt spricht der Plüsch-Schneemann und springt der Tyrannosaurus Rex vom Poster auf den Kinderzimmerboden. Bei älteren „Kindern“ knallt auch gern mal eine Tür, um die eigene Welt ganz klar abzugrenzen. Und doch sind die Eltern in allen Altersstufen das Zentrum dieser Kinderwelt.

Erkrankt nun ein Elternteil an Krebs, können – wie bei uns Erwachsenen – überdimensionale Sorgen und Existenzängste entstehen. Das Kind spürt genau, welchen Raum das neue Familienmitglied Krebs schlagartig einnimmt. Trotz der eigenen Gefühlsachterbahn ist es jetzt an der Zeit, offen und ehrlich mit dem Kind zu sprechen.

Mann mit Kind auf den Schultern.
Je nach Alter macht es einen Unterschied, wie mit Kindern über Krebs gesprochen wird. Eine Dreijährige braucht andere Worte als ein Zehnjähriger. Foto: Pexels/Vlada Karpovich

1.

Don’t: „Der Papa hat nur ein schlimmes Wehweh.“

Do: „Papa hat Krebs. (Das ist eine schwere Krankheit.)“

Wie du deinem Kind erklären kannst, was eine Krebserkrankung überhaupt ist, liest du in unserem Beitrag „Krebserkrankt als Elternteil – So sagst du es deinen Kindern“.

2.

Don’t: „Die Mama muss ein paar Tage weg, aber nachher ist eh wieder alles wie vorher.“

Do: „Weil Mama Krebs in der Brust hat, muss sie operiert werden.“

Jüngere Kinder verstehen wahrscheinlich nicht, was mit „operieren“ gemeint ist. Du kannst den Begriff anhand eines Bilderbuchs oder mit einem Arztkoffer spielend erklären. Oder du sagst, dass „im Körper etwas repariert“ werden muss.

3.

Don’t: „Du musst jetzt ganz stark sein.“

Do: „Es ist okay, wenn du traurig bist und dir Sorgen machst. Es geht uns allen so.“

4.

Don’t: „Stell nicht so viele Fragen.“

Do: „Wenn du etwas über den Krebs wissen willst, frag uns bitte. Vielleicht werden wir dir nicht alles erklären können, aber wir werden es versuchen.“

5.

Don’t: „Du musst mich in Ruhe lassen.“

Do: „Ich habe gerade eine Chemo/Operation hinter mir. Bitte gib mir mehr Zeit für mich in meinem Zimmer.“

Je nachdem, wer in eurer Familie noch für das Kind da ist, kannst du noch folgendes ergänzen: „Oma/Opa/Geschwister sind jetzt für dich da und spielen gern mit dir.“

6.

Don’t: „Weil du nicht brav warst, ist die Mama jetzt krank.“

Do: „Du bist nicht schuld am Krebs von Mama. Niemand kann etwas dafür.“

7.

Don’t: „Du musst keine Angst haben.“

Do: „Mir geht es gleich wie dir. Ich sorge mich auch, aber gemeinsam stehen wir das durch.“

Infografik der Do's und Don'ts im Gespräch mit Kindern über Krebs.
Grafik: Kurvenkratzer, Foto: Unsplash/Xavier Mouton Photographie

Wie sage ich meinen Kindern, dass ich Krebs habe?

Mit ihren besonders feinfühligen Antennen merken Kinder sofort, wenn etwas nicht stimmt. Daher sollten sie, wenn es zu einem Krebsfall in der Familie gekommen ist, unbedingt eingebunden werden. Vor allem, wenn ein Elternteil betroffen ist. Denn auch die vierjährige Tochter hat das Recht auf Information. Was du im Gespräch mit Kindern über Krebs im Detail beachten solltest, haben wir in diesem Beitrag unserer Checklistenserie zusammengefasst: „Krebserkrankt als Elternteil – So sagst du es deinen Kindern“.

Frau mit Kind drücken liebevoll die Stirn aneinander.
Existenzsorgen und Verlustängste können bei der Krebserkrankung eines Elternteils einschneidend wirken. Besonders jetzt ist es wichtig, Kindern Geborgenheit zu vermitteln. Foto: Unsplash/Bruno Nascimento

Hier geht’s zu den Kurvenkratzer-Checklisten

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