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Alternativ bestattet
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Sarg ist langweilig! Bestattung geht auch anders

Eins steht fest: Wir werden alle einmal draufgehen. Ja, und dann? Metaphysisches mal beiseite – was passiert mit dem Körper? Wir präsentieren dir 7 alternative Behausungsmöglichkeiten für die Zeit nach dem Leben. 

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Eins mit der Natur  

Die erdverbundene Naturbestattung erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit. Wir sind ja schließlich unser Leben lang auf diesem Erdboden herumspaziert und folgerichtig wollen daher auch viele von uns in der Natur beigesetzt werden. Naheliegende Orte für eine Naturbestattung sind der Wald, sogenannte Parkfriedhöfe oder das Wasser.  

Manche Personen wünschen sich aber auch auf einem Berg bestattet zu werden – die letzte Wanderung quasi – oder noch spektakulärer auf einem Gletscher, so wie einst der gute alte Ötzi. Hierbei ist die letzte Wanderung wörtlich zu nehmen, denn die verstreute Asche bewegt sich mit dem Gletscher und landet so eines Tages im Gletscherbach. Du hast es erfasst: Die eine große Bedingung bei der Naturbestattung ist, dass dein Körper eingeäschert werden muss.  

Gletscher von oben.
Massive Naturvorgänge. Und du kannst ein Teil davon sein! Vorausgesetzt deine Verwandten bezahlen den Schweizer Hubschrauber. (Foto: Pixabay/Valais)

Baum umarmen, auch im Tod   

Eine weitere Möglichkeit ist die Baumbestattung. Nein, da stellt man nicht deine Leiche in einen Baum, sodass die dann mit ihm verwächst (auch wenn das mega cool und auch ein bisschen gruselig wäre). Vielmehr wirst du, oder besser gesagt deine Asche, im Wurzelbereich des Baumes beigesetzt, damit du Teil des Baumes werden kannst. In der Nähe von Wien gibt es zum Beispiel den Klosterwald Heiligenkreuz oder den Wald der Ewigkeit am Gießhübl 

Ein Anbieter mit mehreren Orten in Deutschland ist “Ruheforst”. Angehörige (oder sogar du, wenn du kurz vor deinem Tod extra fleißig sein willst) können sich dort einen Baum aussuchen. Soll er groß sein oder klein? Eine Eiche oder eine Buche? Ist das erst mal ausgesucht, wird bei der Beerdigung die Urne mit der Asche in der Nähe der Wurzeln beigesetzt.   

Ein langhaariger Mann, der einen Baum umarmt.
Einem Baum kann man sich anvertraun. (Foto: Pexels)

(Dich im) Wasser lassen 

Der Fluss des Lebens endet unweigerlich. Und fließt in größere, stillere Gewässer. Im physischen Sinne mittels einer Seebestattung zum Beispiel. Hierbei wird deine Asche in einer speziellen See-Urne ins Wasser gelassen. Nicht in eine Badewanne, wohl eher in den See, wo du die meiste Zeit des Sommers verbracht oder am Meerufer, wo du dein Herz gelassen hast. 

Jedenfalls löst sich die Urne nach einiger Zeit auf und du kannst ein letztes Mal schwimmen gehen. Manche Kulturen veranstalten sogar ausschließlich Wasserbestattungen – erfahre mehr darüber in unserem Artikel über Abschiedsrituale around the world. 

Weiße Rose, die auf einem Sandstrand liegt
Fischfutter sein, das wär's. (Foto: Unsplash/Alfredo Viramontes)

Wenn du umblätterst, siehst du auf der nächsten Seite, wie sich Särge selbst zersetzen. Yeah!

Über die Serie

Oh nein, nächstes Tabuthema auf Kollisionskurs! Als ob Krebs nicht ausreicht. Machen wir uns nichts vor: Krebs wird direkt mit Sterben, Tod und Trauer in Verbindung gebracht, auch wenn viele Krebserkrankungen gar nicht tödlich sind. Geht’s doch schließlich ums Abschiednehmen, das alte Leben loslassen.

Wer uns kennt, weiß, dass wir alles locker, aber nichts auf die leichte Schulter nehmen. Schon gar nicht das Lebensende. Scheiden tut weh, keine Frage, und den Löffel abzugeben ist nicht lustig, aber wer zuletzt lacht, soll am besten lachen. Lass uns gemeinsam ins Gras beißen! Wie, das erfährst du in dieser Serie.

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