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Ist die Diagnose gesichert?
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Gezielt informieren nach der Diagnose von Krebs

Nicht nur Digital Natives suchen nach einer Krebsdiagnose medizinischen Rat aus dem Internet. Mit diesen fünf Tipps reduzierst du die Gefahr, Falschinformationen auf den Leim zu gehen.

Seite 2/2: Wo finde ich Hilfe nach einer Krebsdiagnose?

4. Akutberatung bei Krebshilfe-Organisationen in Anspruch nehmen

An nahezu jeder Ecke des Internets ist zu lesen, was gegen Krebs hilft und wie man sich vor Krebs schützt. Wenn du mit der Diagnose einer Krebserkrankung konfrontiert bist, kann es gut sein, dass du mit der Informationsflut im Web überfordert bist. Wende dich in diesem Fall einfach an die öffentlichen Krebshilfe-Organisationen.

Mit ihrem breiten Informationsangebot (Broschüren liegen teilweise auch in Kliniken auf) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol bieten sie gesicherte Auskünfte als Erstanlaufstelle. Sie sind vielfach über Telefon und E-Mail erreichbar und unterhalten ein Netz von regionalen Beratungsstellen.

Krebshilfe-Vereine bieten neben der Akuthilfe auch medizinische, soziale, ernährungstechnische (Diätologie) und berufliche Beratung sowie Unterstützung auf psychologischer Ebene an (siehe gleich im nächsten Tipp Nummer 5). Eine entsprechende Liste findest du am Ende dieses Beitrags.

Zwei Frauen im Gespräch an einem Tisch.
Nach der Diagnose von Krebs gilt es, die Gedanken zu sortieren und Hilfe anzunehmen. Umso besser, wenn dir jemand dabei hilft. Nutze die breit gefächerten professionellen Beratungsangebote. Foto: Pexels/mentatdgt

5. Selbsthilfegruppen, sowie psychosoziale und psychoonkologische Angebote nutzen

Der Mensch lernt durch Beobachten und Nachahmen. Und durch Austausch. In einer akut lebensbedrohenden Situation, wie sie die Diagnose von Krebs darstellt, ist es daher nicht sinnvoll, das Rad ganz allein neu erfinden zu wollen. Lerne aus der Erfahrung jener, die mit Krebs leben oder eine Krebserkrankung überlebt haben. In zahlreichen Selbsthilfegruppen triffst du auf solche Menschen.

Über diese Gruppen, aber auch über Krebshilfe-Organisationen sowie von selbstständigen Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen wird psychosoziale und psychoonkologische Unterstützung für an Krebs erkrankte Menschen und deren Angehörige angeboten. Mit einer Zusatzausbildung in Psychoonkologie können sie dir individuell helfen, weil sie exakt wissen, welche Ängste und Sorgen dich nach der Diagnose von Krebs plagen.

Reden über Krebs hilft – Talk about Cancer! Einige Links findest du in der Infobox am Ende des Artikels.

Frau und Mann sitzen auf einer Couch im Gespräch mit einer Frau im Vordergrund.
Mit psychoonkologischer Unterstützung kannst du in einem sicheren Rahmen über deine Ängste und Sorgen sprechen und ihr entwickelt maßgeschneiderte Bewältigungsstrategien. Foto: Pexels/Polina Zimmerman

Checkliste: Worauf ist bei Recherche und Zweitmeinungen zu achten?

  • Nur nicht verunsichern lassen, sondern vertrauen
  • Vorsicht vor dem Rat von Doktor Google!
  • Komplementärmedizinische Angebote nutzen?
  • Von Krebshilfe-Organisationen beraten lassen
  • Zu Selbsthilfegruppen und psychoonkologischer Unterstützung erkundigen

Werde Expert:in deiner eigenen Krankheit

Bei der Informationsbeschaffung und Recherche von Hilfsangeboten nach der Diagnose von Krebs geht es um mehr, als das medizinische Latein aus dem Befund in die Suchmaschine einzugeben. Vielleicht möchtest du zur Expertin bzw. zum Experten der eigenen Erkrankung werden? Denn keine Ärztin und kein Arzt kennt deinen Körper so gut wie du selbst.

Wir von Kurvenkratzer wünschen dir viel Ruhe und und noch mehr Kraft für die bevorstehende Zeit.

Frau in blauem Jeanshemd mit glücklicher Geste.
Dein Körper, deine Krankheit. Deshalb ist es wichtig, selbst Gesundheitskompetenz zu erlangen und auf lange Sicht Expertise zur Krebserkrankung zu sammeln. Foto: Pexels/Pixabay

Hier geht’s zu allen Kurvenkratzer-Checklisten

Über die Serie

Eine Krebsdiagnose schlägt wie ein riesiger Meteorit in das Leben von Betroffenen und Angehörigen ein. Wer damit konfrontiert wird, weiß im ersten Moment nicht, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Das ist komplett normal. Bisher schien alles so toll in geradlinigen Bahnen zu verlaufen. Nun sind vom einen auf den anderen Tag die Prioritäten total verschoben.

Kurvenkratzer reicht dir mit dieser Checklisten-Serie Tipps für die Bewältigung des Schocks. Wir haben praxiserprobte Hilfestellungen für die häufigsten Situationen während einer Krebserkrankung für dich auf Lager – vom medizinischen Gespräch bei der Diagnosestellung bis zum Reha-Aufenthalt in der Nachsorgephase. Und wir geben Impulse, wie dir ein achtsamer Umgang mit der Erkrankung gelingt.

Bitte beachte: Krebs ist höchst individuell. Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen stellen keine verbindliche und vollumfängliche medizinische Auskunft dar. Bitte berate dich betreffend deiner Therapieentscheidung jedenfalls mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Kurvenkratzer übernimmt keine Haftung für Fehlbehandlungen.

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