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Meine Bucket List #2 – Lebensqualität
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Wie du mit der Bucket List dein Leben mit Leben füllst

Metastasierter Brustkrebs. Uff. Eine schwerwiegende Diagnose, die erst einmal verdaut werden muss. Da ist es umso wichtiger an den positiven Dingen festzuhalten. Wir geben dir konkrete Tipps, wie eine Bucket List dein Glücklichsein und Wohlbefinden steigern kann und dir in einer derartigen Situation zu mehr Lebensqualität verhilft – inklusive Ideen für Einträge in deine Löffelliste.

 

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Bucket List im metastasierten Setting? Wir sagen JA!

Die Diagnose „metastasierter Brustkrebs“ bedeutet vieles: Angst, Verzweiflung, Schmerzen, Nebenwirkungen, Dauertherapie. Du nimmst die Rolle des Super-Marios ein, der von Arztbesuch zu Arztbesuch läuft, Therapie um Therapie absolviert. Bist plötzlich mit der Endlichkeit konfrontiert, erschwert durch den psychischen Rucksack, den du mit dir trägst, und Lebensträume, die du einschränken musst.

Ja, diese Diagnose ändert mit einem Schlag vieles und macht ein Umdenken notwendig. Doch genau jetzt ist eines wichtiger denn je: Im Hier und Jetzt zu leben, sich an kleinen Dingen zu erfreuen und jeden weiteren Tag wertzuschätzen, den man auf diesem Erdenrund erleben darf. Lebensqualität ist das höchste Ziel und eine Bucket List kann dich dorthin bringen. Wir verraten dir in diesem zweiten Teil unser Bucket List Serie, wie.

Im ersten Teil „Mit deiner Bucket List ins Hier und Jetzt“ haben wir geklärt, warum es wichtig ist, eine derartige Liste zu führen: um ins Hier und Jetzt zu kommen. Diesmal möchten wir dir zeigen, welche positiven Auswirkungen eine Löffelliste auf die Lebensqualität haben kann, wie sie dich zum Glücklichsein anregt und du damit aktiv dein Wohlbefinden steigern kannst. Zuallererst aber die Hard Facts.

Kopftimismus Dinner Abend Im Freien Beleuchtung
Ein Dinner-Abend mit Freunden bei vorweihnachtlicher Atmosphäre? Oder doch lieber ein Geschwister-Tag mit deiner Schwester? Wenn du noch Inspiration für deine Bucket List suchst, haben wir am Ende des Artikels weitere Einträge für dich! Foto: Canva/Eastlyn Bright

Was ist denn nun genau metastasierter Brustkrebs?

Metastasierter Brustkrebs bedeutet, dass sich bereits Tumorzellen aus dem Zellverbund des Primärtumors gelöst und über Blut- und Lymphbahnen ausgebreitet haben („der Kebs hat gestreut“). Diese Zellen bilden dann in anderen Regionen des Körpers Tochtergeschwülste (Metastasen) – am ehesten in Knochen, Leber, Lunge und Hirn. Zu Beginn wird immer der jeweilige Krebstyp bestimmt.

Dabei spielen sogenannte Rezeptoren (unterschiedliche Strukturen an der Zelloberfläche und in den Zellen) eine große Rolle. Auch macht es Sinn, den Tumor auf therapierelevante Genmutationen zu testen (siehe Artikel Genmutationen). Entsprechende Therapien zielen darauf ab, das Krebswachstum so lange wie möglich zu verlangsamen und im besten Fall zum Stillstand zu bringen.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen z. B.: Chemotherapie, Bestrahlung, Antihormontherapie, Immuntherapie, zielgerichtete Therapien oder Operation. Die schlechte Nachricht: Metastasierter Brustkrebs gilt noch immer als unheilbar. Die gute Nachricht: Die Brustkrebsforschung bringt laufend neue Medikamente auf den Markt, mit welchen sich fantastische Erfolge erzielen lassen. Es ist möglich, einige Jahre mit dieser Erkrankung zu leben. Das Hauptziele gelten eine lange Überlebenszeit in Verbindung mit guter Lebensqualität.

Das bedeutet „mehr Lebensqualität“ für dich

Kann man überhaupt Lebensqualität in einem metastasierten Setting erreichen? Was bedeutet das in deiner Situation? Gerade für metastasierte Patient:innen ist es wichtig, zu lernen mit der Krankheit zu leben. Stichwort: Resilienz – also sich der Situation anzupassen und das eigene Wohlbefinden, so gut es eben geht, zu steigern. Der Begriff „Wohlbefinden“ kann für manche schon bedeuten, ohne Schmerzen und größere Beschwerden den Alltag zu bewältigen. Er kann bedeuten, achtsamer und dankbarer durch die Welt zu gehen und sich an kleinen alltäglichen Dingen zu erfreuen. Glücklich kannst du auch über neue Freund- oder Bekanntschaften sein, die entlang deiner Reise mit der Krankheit entstanden sind.

Wenn du dir im Alltag schwertust, dir diese Anhaltspunkte bewusst zu machen, haben wir hier eine helfende Hand – ehm – Checkliste für dich. Sie beinhaltet Kleinigkeiten, die Großes in Richtung „mehr Lebensqualität“ bewirken können.

 

Checkliste für den Krankheitsalltag im metastasierten Setting

  • Sei aktiv und lebe im Hier & Jetzt
  • Akzeptiere deine Krankheit und lebe mit ihr als „Weggefährte“ bzw. „Begleiter“
  • Lass dich von deinem engsten Umkreis, deinen Freunden, deiner Familie und deinen Arbeitskolleg:innen auffangen und unterstützen
  • Setze dir kleine Ziele und „Anhaltspunkte“, auf die du dich freuen kannst (z.B. Kino-, Konzert- und Theaterbesuche) – in Form einer Bucket List beispielsweise
  • Suche dir eine Aufgabe, die dich erfüllt und täglich zum Lächeln bringt (ein Hobby, deine Arbeit,…)
  • Behalte den Überblick über deine Behandlungen und deinen Krankheitsverlauf und konzentriere dich auf deine Bedürfnisse
  • Nimm psychologische Hilfe in Anspruch. Bei einer metastasierten Krebsdiagnose ist Angst oft ein ständiger Begleiter – professionelle Hilfe und Gesprächstherapie kann dich hierbei unterstützen.

It’s Bucket List time! Was du selbst tun kannst, um gut mit einer bereits fortgeschrittenen Krebserkrankung zu leben, erfährst du auf der nächsten Seite.

Über die Serie

„Löffelliste“, „Bucket List“ oder die „Was will ich noch erleben-Liste“. Sozusagen der Einkaufszettel für das 5-Sterne-Plus Menü des Lebens. Allerdings nicht nach dem Motto: „man lebt nur einmal“ sondern „man stirbt nur einmal“. Es geht nicht um den Zwang, so viele Dinge wie möglich zu erleben bevor man stirbt, sondern vielmehr darum, Wünsche zu formulieren und ihnen nachzugehen, bewusst zu leben, sich einen Schubs zu geben, sich zu trauen Neues auszuprobieren, das Leben neu zu ordnen, Ziele zu finden, sich neue Inspirationen zu holen und vor Allem ins Hier und Jetzt zu kommen. Was ist meine Motivation, was mein größter Wunsch, was meine größte Angst?

Vom leeren Blatt Papier bis hin zum fertigen individuellen Rezept fürs Leben: in unserer neuen Bucket List-Serie geben wir dir in abwechslungsreichen Artikeln Input, wie du das alles mithilfe einer Bucket-List umsetzen kannst  und warum du gerade bei Krebs eine derartige Liste führen solltest.

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