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Therapie-Hilfe-Kurs Teil 3
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Wir packen den Therapie-Koffer

Wer eine Reise tut, sollte die wichtigsten Dinge dabeihaben. Das gilt auch für die Krebstherapie. Was wir in den Krebs-Koffer packen, erzählen wir in diesem Teil des Therapie-Hilfe-Kurses – praktische Packliste inklusive.

Im vorigen Teil des Therapie-Hilfe-Kurses haben wir das Thema Nebenwirkungen behandelt und uns angesehen, mit welchen Mitteln du dein Gefühlswirrwarr während der Therapie am schnellsten auf den Boden bringst. Das ist nämlich die Rettung für viele Panikmomente – und mit ein bisschen Übung geht es ganz einfach.

Aber jetzt zu den beiden Themen dieses dritten Teils unseres „Erste-Hilfe-Kurses“ für die Krebstherapie: Was ist der Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Therapie? Und was solltest du (je nachdem) in deine Tasche, deinen Rucksack oder deinen Koffer packen?

Strand Meer Menschen Draufsicht
Was du für den Urlaub am Meer brauchst, ist klar. Aber was packst du am besten für die Krebstherapie ein? (Foto: Unsplash/Guzman Barquin)

Ambulant vs. stationär

Je nach Krebsart, Stadium der Erkrankung, den zu erwartenden Nebenwirkungen und deiner körperlichen Konstitution werden Chemotherapie & Co. entweder ambulant oder stationär verabreicht. Beides hat Vor- und Nachteile. Selten gibt es die Möglichkeit, zu wählen. Solltest du Wahlfreiheit bekommen, entscheidest du lieber gemeinsam mit deinem ärztlichen Team, welche Variante „besser“ für dich geeignet ist.

Ambulante Therapie

  • Du kannst zu Hause schlafen
  • Frühstück und Abendessen nimmst du daheim zu dir
  • Du bist mit mehr Mitpatient:innen im Raum als bei der stationären Variante
  • Unter Umständen finden tägliche Fahrten in die ambulante Einrichtung statt, je nach Therapieart aber auch längere Abstände
  • Bei kürzeren Verabreichungen kannst du dir den Tag flexibler gestalten

Stationäre Therapie

  • Möglicherweise längerer Aufenthalt im Krankenhaus
  • Ruhiger als ambulant
  • Schnelleres Eingehen auf Nebenwirkungen möglich, die außerhalb der Verabreichungszeit auftreten
  • Ärztliches Team ist besser verfügbar für Fragen
  • Trotz Besuchsmöglichkeiten getrennt von Familie und Freund:innen

Sei dir in jedem Fall gewiss: Egal, ob die Therapie ambulant oder stationär erfolgt, das Pflegeteam wird sich sicherlich sehr bemühen, dir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Ich packe in meinen Koffer – Krebs-Edition!

E-Card, Flauschekissen, Strickzeug, Bonbons. Was fügst du zur Liste hinzu? Klar, wenn du für einige Tage oder Wochen zur Behandlung ins Krankenhaus ziehst, brauchst du andere Dinge als bei der ambulanten Therapie tagsüber. Wir haben für jede Eventualität vorgesorgt und praktische Tipps für deine ganz persönliche Packliste gesammelt. Los geht’s mit den absoluten Must-Haves!

drei alte Koffer gestapelt
Alles dabei, was du brauchst? Mit unserer Checkliste hast du den Durchblick. (Foto: Unsplash/Gio Usa)

Absolute Must-Haves

  • Ambulanzkarte, Krankenversicherungskarte (E-Card), Personalausweis
  • Info und/oder Orientierungsplan, wo du genau hin musst in der Klinik (und wann)
  • Wichtige BefundeÜberweisungen, Impfnachweise, Infos zu Allergien
  • Name und Telefonnummer deines Notfallkontakts und der Ärzt:innen oder Therapeut:innen, die dich bisher behandelt hat/haben
  • Etwas Bargeld
  • Telefonnummer eines Taxiunternehmens
  • Taxischein für die Fahrt
  • Mobiltelefon (bitte stummschalten, um andere Patient:innen nicht zu stören – und während einer ambulanten Therapie bitte nicht telefonieren)
  • Kopfhörer für Musik, Hörbücher oder Podcasts (wir haben übrigens auch einen).
  • Ein Buch, Rätselheft
  • Strickzeug oder anderes zur stillen Ablenkung und um Wartezeiten zu verkürzen
  • Bonbons, LippenpflegeHandcreme, Taschentücher

Mehr Einträge für das Therapie-Koffer-Spiel findest du auf der nächsten Seite.

Über die Serie

Eine Krebsdiagnose schlägt wie ein riesiger Meteorit in das Leben von Betroffenen und Angehörigen ein. Wer damit konfrontiert wird, weiß im ersten Moment nicht, wie mit der neuen Situation umzugehen ist. Das ist komplett normal. Bisher schien alles so toll in geradlinigen Bahnen zu verlaufen. Nun sind vom einen auf den anderen Tag die Prioritäten total verschoben.

Kurvenkratzer reicht dir mit dieser Checklisten-Serie Tipps für die Bewältigung des Schocks. Wir haben praxiserprobte Hilfestellungen für die häufigsten Situationen während einer Krebserkrankung für dich auf Lager – vom medizinischen Gespräch bei der Diagnosestellung bis zum Reha-Aufenthalt in der Nachsorgephase. Und wir geben Impulse, wie dir ein achtsamer Umgang mit der Erkrankung gelingt.

Bitte beachte: Krebs ist höchst individuell. Die auf diesen Seiten enthaltenen Informationen stellen keine verbindliche und vollumfängliche medizinische Auskunft dar. Bitte berate dich betreffend deiner Therapieentscheidung jedenfalls mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Kurvenkratzer übernimmt keine Haftung für Fehlbehandlungen.

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