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Anlaufstellen
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Ich habe Krebs. Und wo gibt’s jetzt Hilfe?

Eine Krebsdiagnose fällt oft aus heiterem Himmel. Die Wenigsten sind vorbereitet. Schnelle Hilfe ist jetzt angesagt. Wo bekomme ich Hilfe? Mit welcher Unterstützung kann ich rechnen? Und wen rufe ich an, wenn ich nicht mehr weiter weiß?

Bis 2030 wird die Zahl an Krebs erkrankter Menschen im Vergleich zu 2014 um 39 % steigen. Das hat die Statistik Austria errechnet, indem sie die sogenannte Krebsprävalenz in Österreich für die Jahre 2015 bis 2030 analysiert hat. In Deutschland wird es ähnlich sein, wenn auch nicht so dramatisch. Dort wird mit 23 % mehr Krebserkrankungen gerechnet. Überall gilt also: Immer mehr Menschen werden an Krebs erkrankt sein.

Diagramm der Krebsneuerkrankungen in Österreich von 2000 bis 2030

Im Jahr 2030 werden fast 5 % der Menschen Krebs haben

Während im Jahr 2000 in Österreich nur 191.200 Personen mit Krebserkrankungen lebten (2,4 % der damaligen Bevölkerung), hatten im Jahr 2014 bereits 329.200 (3,8 % aller in Österreich lebenden Menschen) eine Diagnose. Für das Jahr 2030 wird mit 457.700 Personen gerechnet (4,9 % der Bevölkerung laut Prognose). Quellen: siehe Ende des Artikels.

Mehrere Faktoren beeinflussen die Steigerung der Fallzahlen an Krebserkrankungen in naher Zukunft:

  • Die Menschen werden immer älter.
  • Individuelle Neuerkrankungsrisiken verändern sich.
  • An Krebs erkrankte Menschen haben immer bessere Überlebenschancen.

Wie kann ich das Krebsrisiko senken?

Angesichts dieser düsteren Aussichten für die kommenden Jahre ist die Strategie der Gesundheitsbehörden klar: Die Krebsprävention hat höchste Priorität. Krebs wird am besten vermieden, wenn die bekannten Risikofaktoren minimiert werden, allen voran das Rauchen. Etwa 19 % aller Krebserkrankungen in Deutschland sind auf qualmende Glimmstängel zurückzuführen, gefolgt von Übergewicht, mangelnder Bewegung, übermäßigem Alkoholkonsum und einem Zuviel an UV-Strahlung.

Lesetipp: Wo finde ich Hilfe nach einer Krebsdiagnose? Gezielt informieren nach der Diagnose von Krebs. Falschinformationen vermeiden

Die Gesundheitsbehörden sind überzeugt, dem Trend bis 2030 mit Krebsvorsorge- und Früherkennungsprogrammen entgegenwirken zu können. Für uns Kurvenkratzer bedeuten die Prognosen zu den Krebsneuerkrankungen aber dennoch, dass es immer mehr Menschen geben wird, denen wir helfen wollen. Mit unseren Artikeln im Magazin, mit dem Podcast „Let’s talk about Krebs, Baby“, mit den Kurvenkratzer-Checklisten, und mit Hilfestellungen wie der folgenden.

Jemand hält ein Stück Papier, auf dem „phone a friend“ geschrieben steht.
Einfach eine Freundin anrufen. Oder einen Freund. Klingt leichter als getan. Ist niemand zur Stelle, hilft auch der Anruf bei öffentlichen Stellen. (Foto: Unsplash/Dustin Belt)

Notrufnummern und Anlaufstellen bei Krebs

Mit einem Krebsbefund in der Hand fallen schnell mal die Grundfesten der eigenen Welt auseinander. Schnelle Hilfe ist nun gefordert. Die wichtigsten Anlaufstellen für Deutschland, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein und Südtirol findest du hier:

Ich habe Krebs. Was nun?

Zuerst ist wichtig zu wissen: Eine Krebsdiagnose ist nicht unbedingt ein rasches Todesurteil. Das galt vielleicht früher einmal. Heute kommt es darauf an. Viele Krebsarten können bereits geheilt werden. Wo sitzt der Krebs? Welche Organe sind betroffen? Wie lange hast du ihn schon? Hat er bereits gestreut? Welche Tumorart ist es?

Lesetipp: Wir von Kurvenkratzer wissen, wo der Hut brennt und wie Hilfe naht. Damit du nicht nach der Nadel im Heuhaufen suchen musst, gibt’s unsere Kurvenkratzer-Checklisten.

Wie kann der Krebs behandelt werden? Werde ich die Krankheit überleben? Sind Folgeschäden oder -erkrankungen zu erwarten? Sprich mit deinem ärztlichen Behandlungsteam darüber. Sprich mit Familie und Freund:innen. Lass dir helfen. Und denk immer daran: Egal wie du über Krebs sprichst, Hauptsache du tust es.

Frau streckt den Arm einigen entfernten Heißluftballons entgegen, formt mit den Fingern das Vivat-Zeichen.
Niemand sagt, dass du den Krebs allein durchstehen musst. Einmal überwunden, ist es leichter als gedacht, Hilfe anzunehmen. (Foto: Pexels/Bekir Uğur)

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